Diskussionskultur

Aktuell fällt es mir besonders auf: oft gehen Naturwissenschaftler gegen Geisteswissenschaftler aggressiv vor bzw. zeigen ihr Unverständnis für die Geisteswissenschaften. Gerne wird auch mal der Anspruch auf Wissenschaftlichkeit abgesprochen und in der Argumentation zeigt sich dann die tiefe Unkenntnis über das, was Geisteswissenschaften eigentlich sind und wie sie sich wissenschaftlich auszeichnen.
Gibt es grade Kürzungen der naturwissenschaftlichen Forschungsgelder oder ist es grade nur meine Wahrnehmung?

3 Gedanken zu „Diskussionskultur

  1. Hehe – danke für diese kleine, feine Anmerkung – es geht nicht nur dir grad so. Woran es liegt?! Wer weiß. Vielleicht bringen angesichts der andauernden und und unkontrollierbaren Katastrophe in Japan die Fragen aus geistes- oder sozialwissenschaftlicher Perspektive das angestammte Selbstverständnis der Naturwissenschaftler unter Druck, aber sie sind nicht geübt, das zu reflektieren und keilen aus?! Jedenfalls glaub ich, dass wir ähnliche Erfahrungen grad in derselben Kommentardiskussion gemacht haben… Gestern – „Theologen haben kein Recht sich zu irgendwas zu äußern…“ etc. – Von dort fand ich den Weg hierher & hinterlasse einen undisziplinierten, interdisziplinären Gruß!

  2. P.S.: foxeen ist auch bei WordPress, nämlich in den Textgruenden, daheim – mein eher mickrig ungepflegtes Blögchen. „Zum Leben mit der Angst vor dem Super-Gau“ hab ich sogar sehr fix was geschrieben – und beim Recherchieren für das Update gemerkt, dass naturwissenschaftliche Sicht das Funktionieren eines AKW besser verstehen lässt… doch die Schlussfolgerungen, dass es „darum“ sicher sei, zeigen genau, wo die Scheuklappen vieler – nicht aller – Naturwissenschaftler sitzen… Da, wo das Unkontrollierbare beginnt, das ihr Selbstbild in Frage stellen würde: verdrängte Kränkung?

  3. Abgesehen von möglichen persönlichen Abneigungen gegen geisteswissenschaftliche Herangehensweisen fehlt inzwischen meiner Meinung nach, einfach das Wissen, was Geisteswissenschaften denn so tun. Sozusagen eine Umkehr der „Zwei Kulturen“ von Snow, in denen er die Unkenntnis der Geisteswissenschaftler über Grundlegendes der Naturwissenschaften beklagte. Ich denke, da sind wir heute schon weiter, nur dass sich jetzt eine „Gegen-Geisteswissenschaften“ Bewegung formiert, die sich vor allem aus Unkenntnis speist.

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