Soeben bereite ich einen Vortrag zu „Bloggen als akademische Praxis“ vor und habe ausnahmsweise mal ein Luxusproblem bei der Vorbereitung: ich weiß zuviel!
Seit inzwischen rund vier Jahren bin ich in der Blogosphäre unterwegs und habe inzwischen einen ganz guten Eindruck, was da im Bereich Geschichtswissenschaft so los ist. Für den Vortrag muss ich einen großen Schritt zurück machen und erstmal erklären, was Bloggen eigentlich ist. Allein mit meinen ersten Überlegungen habe ich aber schon die Hälfte der Zeit gefüllt, und dann bin ich noch gar nicht beim eigentlichen Thema.
Vermutlich muss ich das alles viel offener gestalten und mich danach richten, welches Vorwissen meine Zuhörer haben und dann hoffen, noch zur akademischen Praxis zu kommen und die Frage zu diskutieren, welche Relevanz Bloggen überhaupt als Praxis haben kann, wenn ein Großteil der Wissenschaftler diese Praxis vermutlich nicht oder nur ungenügend kennt?
Ich bin gespannt und werde hier berichten, was bei der Diskussion herauskommt…
Jetzt fraeg mich mich, auch und gerade weil es schon eine Zeit her ist. Wie war der Vortrag und die Resonanz?
Der Vortrag musste leider auf einem relativ einfachen Niveau bleiben, da meine Befürchtung, dass viele der Anwesende mit Bloggen nicht vertraut sind, sich bestätigte.
Dies wurde dann auch bei der Diskussion deutlich, die es aber trotzdem schaffte, ein bisschen die kulturelle Tradition, in der Bloggen als wissenschaftliche Praxis steht, zu thematisieren. Wir hatten dann noch eine Diskussion über die Vergleichbarkeit mit Salons des 18. Jahrhunderts, oder Anlehnungen an weitere Traditionen des wissenschaftlichen Notierens.
Handbuchartikel zum Thema folgt aber noch (2013) *schamlose Eigenwerbung*