ich habe vor kurzem einen Vortrag des Historikers Peter Burke gehört, der über die Stärken und Schwächen von Kulturgeschichte sprach. Nachdem ich seine Bücher (trotz teils seltsamer Titel-Übersetzung) nur jedem empfehlen kann, der sich für einen kulturellen Zugriff auf die Vergangenheit interessiert, bin ich noch beeindruckter von seinem Vortrag. Überzeugend sowohl durch klare Gliederung und hohe Verständlichkeit, trotz eines teils sehr komplexen Themas. Zudem bewundere ich, dass ein so prominenter Vertreter der (neuen) Kulturgeschichte, der diese auch zu einem großen Teil mit angestossen hat, nicht auf seinen errungenen Lorbeeren ruhen bleibt, sondern Konzepte und Ideen weiterentwickelt und sich nun auch mit den Schattenseiten dieses Ansatzes beschäftigt. Besonders gefiel mir seine Warnung vor einer Überbewertung von Metaphern, Symbolen oder Kultur allgemein und sein Aufruf, über die Kultur nicht die Politik oder die Wirtschaft zu vergessen.