Halbfertig

Es ist vollbracht! Zumindest so halb – von den zwei geplanten Buchveröffentlichungen über die Ergebnisse meiner Forschungen zu Monarchenabsetzungen auf den Britischen Inseln und in Skandinavien ist zumindest eine draußen – und zwar in Open Access und für alle mit Internetzugang lesbar. Wer also wissen will, wie Engländer, Schotten, Schweden, Dänen und Norweger in der Frühen Neuzeit ihre Könige und Königinnen absetzten, kann das ganze hier nachlesen.
Die deutsche Version ist dabei voller Fußnoten und diese sind nicht gerade kurz – das liegt vor allem daran, dass ich die Darstellung der Absetzungen möglichst gut lesbar und narrativ in den Haupttext packen wollte und somit die ganzen weiteren Ideen und Ausführungen zu einem kleinen Detail in die Fußnoten gewandert sind. Auch wenn diese wichtige Forschungsergebnisse und Teile der eigentlichen Argumentation enthalten. Viele dieser Punkte werden dann erneut wieder in den Analysekapiteln (Kapitel 4 und 5) aufgegriffen und querverwiesen.
Insgesamt ist das jedoch immer wieder ein Problem, mit dem ich bei jeder Publikation erneut ringe: Wie bekommt man die mehrdimensionale Geschichte auf ein zweidimensionales Blatt Papier? Immer mit Wiederholungen und Querverweisen zu arbeiten, liest sich ja nun wirklich nicht gut. In kürzeren Aufsätzen und Vortägen ist das tatsächlich noch etwas einfacher, da ich mich hier auf ein Hauptargument konzentriere und max. noch 1-2 weitere Aspekte kurz anspreche. Aber in der Monographie stecken einfach komplexere Argumente drin. Klar, ich kann die einfach zusammenfassen: Absetzungen wirken als innenpolitische Konflikte staatsbildend durch Zwang zur Aushandlung eines neuen Herrschaftskonsens. Oder, Absetzungen zeigen, dass in Konflikten Vorstellungen von konsensualer Herrschaft dominanter als Ideen von Gottesgnadentum oder Herrschersakralität sind. — Aber kann man diese Argumente wirklich durchdringen und erfassen, wenn man dazu nicht die einzelnen Elemente kennt? Wen man nicht weiß, warum Absetzungen innenpolitische Konflikte sein sollen? Oder was ich als Unterschied zwischen Gottesgnadentum und Herrschersakralität verstehe? Und kann ich das alles darstellen und entschlüsseln, ohne nicht ständig verschiedene Quellen zu kombinieren und diese natürlich dann auch in ihrem jeweiligen Kontext zu situieren? Abgesehen davon, dass natürlich auch die Ereignisgeschichte beachtet werden muss, zu der auch gehört aufzuzeigen, welchen Einfluss Diskurse auf Entscheidungen hatten (zumindest bei meiner Fragestellung).
Meine Antwort für die deutsche Version waren extensive Fußnoten und Querverweise – die englische Version wird jedoch anders aussehen (allein schon, weil ich da (widerwillig) mit Endnoten arbeiten muss).

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