Lücken in der Ausbildung

Irgendwann während des Hauptstudiums regte sich der Verdacht, dass wir im Studium nicht alles lernen, was wir für den erfolgreichen Abschluss des Studiums brauchen – geschweige denn, dass wir auf die wissenschaftliche Arbeit vorbereitet werden. Damit meine ich gar nicht das Fachliche, sondern alles drumherum.

In der Buchhändlerausbildung haben wir nicht nur die Besonderheiten des deutschen Buchmarktes gelernt, sondern auch Kundenorientierung und Umgang mit den Programmen, mit denen wir tagtäglich arbeiteten.

Im Studium haben wir den fachlichen Inhalt, wie aber genau eine Arbeit geschrieben wird (abgesehen vom zitieren, dass können Geschichtsstudenten zumindest bei uns im Schlaf); wie man sich organisiert, warum Überarbeitung wichtig ist und nicht in der letzten Nacht vor Abgabe geschehen sollte, wie man Informationen aus dem Internet umgeht, etc.: das alles fehlte. Leider!
Und so saß ich heute vor meinem leeren Bildschirm und überlegte mir, wie ich eine Typologie für die anwesenden gelehrten Personen (bis zum Ende der Arbeit habe ich hoffentlich einen guten Begriff gefunden) erstellen soll. Typologien kommen in recht vielen Wissenschaften vor – auch in der Geschichte – und sind sinnvolle Instrumente, um mehrere Einzelfälle zu bündeln und vergleichbar zu machen. Fast eine Vorstufe zur Theorie (in der praktischen Anwendung). Doch nach welchen Kriterien man eine Typologie erstellt und vor allem, was man unbedingt vermeiden sollte, dazu habe ich (in einer zugegebenermaßen oberflächlichen Recherche) nichts gefunden. Gibt es da Regeln? Gibt es verschiedene Methoden, Typologien zu erstellen? Muss man alle Einzelfälle – also bei mir alle Gelehrten – damit erfassen können, oder ist eine Typus „Sonderfälle“ akzeptabel? Welche versteckten Gefahren können im Erstellen einer Typologie stecken? Was sind Eure Erfahrungen und Ratschläge?

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