Vollbracht

Seit Montag ist die Arbeit aus meinen Händen! Es ist endlich vollbracht!

Nun ist es Zeit, sich kurz mal anderen Dingen zuzuwenden: z.B. der Seite DailyLit, die ebooks anbietet, diese jedoch nicht im ganzen verschickt, sondern in täglichen (veränderlich) Happen. Ähnlich wie der Zeitungs-Fortsetzungsroman – außer nun die „Privat-Zustellung“ in den eigenen RSS-Feed oder MailAccount. Zudem kann man an besonders spannenden Stellen sich auch die nächste Fortsetzung direkt holen und muß nicht bis zum nächsten Tag oder, in Falle einer Sonntagszeitung,  bis zur nächsten Woche warten. Weiterlesen

Überarbeitung I

Lange, viel zu lange war es ruhig. Wie so üblich, lag das am Stress – in diesem Fall mit der Fertigstellung der Arbeit.

Die „Gelehrten Begegnungen auf dem Wiener Kongreß“ nähern sich ihrem Ende und es gäbe noch so viel zu schreiben, doch nur sowenig Zeit. Wie vielen anderen fällt es auch mir schwer, sich von einer Arbeit zu trennen und irgendwann zu sagen, daß jetzt genug aufgeschrieben worden ist und es ans Überarbeiten geht.

Ja, das Überarbeiten –  eine der wichtigsten Aufgaben beim Schreiben und für mich persönlich die Unangenehmste. Im Laufe der Arbeit sind viele kleine Baustellen entstanden (hier fehlt noch ein Beleg, da wollte ich noch mal näher hinschauen und an dritter Stelle muss ich endlich mal herausfinden, welcher der drei Müllers nun in jenem speziellen Fall gemeint ist…), jetzt müssen sie endgültig mal in Angriff genommen werden.
Auch sprachlich muss aus den vielen einzelnen Gedanken eine lesbare, verständliche Einheit werden – gar nicht so einfach. Zudem habe ich auch festgestellt, daß man die Textblindheit bei so einem großen Projekt nicht wirklich verliert. Selbst nachdem ich über 4 Monate nicht in ein bestimmtes Kapitel hereingeschaut hatte, kam es mir jetzt beim Wiederlesen noch ganz vertraut vor.
Ganz fertig bin ich noch nicht mit dem Überarbeiten; nur ein kleiner gedanklicher Ausflug (ins Bloggen)  war mal nötig. Jetzt am Wochenende kommt die heikelste Arbeit: die Formatierung. Wohl jeder hat schon von den heimtückischen Attacken der Schreibprogramme gehört, wenn es um diese geht. Auch beliebt sind immer wieder die Geschichten vom abstürzenden Rechner und verschwundenen Dateien. Ich habe zwar auch externe Back-Ups – ich  bin trotzdem vorsichtig.
Ein zweiter Beitrag zu dem konkreten  Vorgang des Überarbeitens steht noch aus – wie sieht das denn bei Euch aus? Welche Tricks habt Ihr, um das Beste aus Eurer Arbeit herauszuholen und was funktioniert nun ganz und gar nicht?

Die Wichtigkeit des Nicht-Vorhandenen

Frustrierend, aber ebenso wichtig wie das Feststellen von der Existenz gelehrter Begegnungen ist das Feststellen von dem Nicht-Treffen Gelehrter an bestimmten Orten. Oder, einfacher ausgedückt: ich habe nochmal zwei Tage damit zugebracht, um im Endeffekt herauszufinden, dass sich Gelehrte in Wien nicht/ bzw. nur sehr selten an den typischen wissenschaftlichen Orten getroffen haben. Weiterlesen

Vollbracht!

Nein, noch nicht die Arbeit. Aber endlich das informations(über-)reiche Tagebuch Carl Bertuchs vom Wiener Kongress. Es sind nur knapp 200 Seiten, aber die haben es in sich. Der stichwortartige Stil Bertuchs führt bei der Bearbeitung zu drei Zeilen über wenige Worte. Z.B.: „Bei Schlegel zum Essen, Grimm getroffen“
Wunderbare Aussage für meine Arbeit; jetzt weiß ich erstens, daß Bertuch und Grimm in den „Salon“ Schlegels gegangen sind; zweitens, dass die drei Herren sich untereinander kannten und drittens, dass diese Bekanntschaft schon bestand, da er bei neuen Bekannten diese immer mit ihrem Äußeren und ihrem Charakter vorstellt. Und dieser Informationsreichtum auf 200 Seiten – ich bin erschöpft. Weiterlesen

Zum Endspurt

Langsam wird die Magisterarbeit eine runde Sache; auch wenn mir selbst jetzt immer mehr Unzulänglichkeiten auffallen. Besonders kritisch sehe ich inzwischen den Versuch, Gelehrte als Basis zu nehmen, da ich immer mehr sehe, dass die Trennung zwischen Gelehrten und Nicht-Gelehrten (reine Politiker z.B.) zu dieser Zeit nicht eindeutig ist. Gut, mein Interesse richtet sich auf die „gelehrten Begegnungen“, insofern kann ich fast jede Person nach ihrem Zeugnis „befragen“. Trotzdem muss ich ja für eine zu händelnde Quellenauswahl mir bestimmte Personen aussuchen und andere eben nicht.
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Vom Historikertag

Dieser ist nun schon seit gut einer Woche vorbei – ich hatte noch ein paar Tage Urlaub in Dresden angehängt.

Bereits im Vorfeld konnte ich das größte Problem feststellen, nämlich, dass die für mich interessanten Sektionen meist parallel lagen. Was nicht unbedingt an meinem breiten Interesse lag, sondern eher an der Parallelität der politik-geschichtlichen bzw. kulturgeschichtlichen Themen. So hatte ich an dem Donnerstag, wo die meisten Politikhistoriker sich wahrscheinlich am liebsten aufgeteilt hätten, einen interessanten Vormittag im Grünen Gewölbe in Dresden (wahr schon als Kind mein Lieblingsmuseum); während am Freitag vormittag ganze 6 (!) Veranstaltungen für mich interessant gewesen wären. Zum Glück war die Sektion, zu der ich dann ging, auch eines meiner Highlights: es ging um die Frage nach dem Forschungszeitraum zwischen ca. 1750 und 1840, der als eigenständige Epoche wahrgenommen werden soll. Die Bezeichung dieser Zeit als „neuständisch“ erwies sich in der Diskussion nicht als haltbar, über weitere Inhalte jenseits der Begrifflichkeiten konnte leider aus Zeitgründen nicht mehr gesprochen werden.
Da ich nun genau in dieser Zeit arbeite und ja auch selbst schon oft an die Epochengrenze 1815 gestossen war, sprach mir das Konzept aus dem Herzen. Ab und zu ist es doch schon beruhigend zu wissen, dass man nicht die einzige ist, die Kontinuitäten vom späten 18. ins frühe 19. Jahrhundert sieht und das nicht nur als Übergang wahrnimmt.

Nebenwirkungen der Geschichte

Die Beschäftigung mit Gelehrten, was in meinem Zeitraum ja auch – und sogar besonders – Literaten einschließt, kann durchaus den Geschmack prägen. So werde ich ziemlich sicher keine größere Begeisterung für die Literatur der Romantiker entwickeln, durch deren umständliche Briefe ich mich zur Zeit quäle.
Auch mein Respekt vor den Grimm Brüdern – besonders Jacob Grimm – ist deutlich gesunken. Um es mal ganz unwissenschaftlich zu sagen – 1814/1815 war der später berühmte Gelehrte ein Weichkeks! Der sich beschwert, wenn er 10min durch Wind und Wetter zu Fuß gehen muss, wenn er auf einem Schiff keine weiche Matratze bekommt und drei Tage auf einer Holzbank schlafen muss oder wenn die Nachbarn zu laut und das Essen zu schlecht ist.

Einblick in meinen Rechner

Als Geschichtsstudentin habe ich im Leben außerhalb des Internets (im sog. Real Life – RL) vor allem mit Geisteswissenschaftlern – oft ebenfalls Historiker – zu tun, die mich mit großen Augen anschauen, wenn ich etwas von Blog, Wiki oder RSS-Feeds fasele. Dieser Eintrag ist genau für diejenigen! Und für alle anderen, die wissen wollen, was ich mir im letzten Jahr (also seit Beginn meiner intensiveren Beschäftigung mit dem web 2.0) erarbeitet habe und welche, der vielen Angebote für Wissensarbeiter ich nutze. Weiterlesen

Hilfe gesucht!

So langsam wächst mein Verdacht, dass die vielbeschworene Theoriefeindlichkeit der Geschichtswissenschaft (nehmen wir mal die Sozialgeschichte aus, die ja auch teils ihre eigenen Quellen erstellt) nicht nur an der Theoriefeindlichkeit der Historiker liegt, sondern an einer gewissen Resistenz des Stoffes gegenüber den Herangehensweisen anderer Wissenschaften. (Wie man auch an meinem Sprachstil merkt,) ich versuche mich grade ein bisschen an Netzwerkanalyse – doch trotz des Willens eine Art Theorie (vielleicht besser eine theorielastige Methode) anzuwenden, steht mir einiges im Weg. Weiterlesen

David gegen Goliath

Im Kampf gegen meinen Goliath „Magisterarbeit“ hat heute der größere gewonnen, nicht der gewitztere. Ich vermute mal, das Gefühl, dass die vor einem liegende Arbeit immer größer wird, sich immer neue Probleme auftun, man noch mehr lesen muss und eine vernünftige Darstellung der eigenen Arbeit immer unwahrscheinlicher scheint, kennt jeder, der schon mal einen umfangreichen Text in einer bestimmten Zeit zu Papier bringen musste? Weiterlesen

Gelehrtenrepublik

Und noch ein unklares Wort aus dem Bereich meiner Magisterarbeit: „Gelehrtenrepublik“. Was ist das eigentlich? In der Geschichtsschreibung der Frühen Neuzeit ähnelt es häufig dem heutigen Schlagwort der „Wissensgesellschaft“, von der auch keiner so recht weiß, wer und was damit bezeichnet wird bzw. welche Realität damit bezeichnet wird oder ob es nicht doch auch etwas Ideelles hat. (Zum Glück) sind das Fragen für die Soziologen; ich empfinde es als schwierig genug, mich mit der Gelehrtenrepublik auseinanderzusetzen, die seit ca. 150-200 Jahren beendet ist und aus der Distanz betrachtet werden kann. Möchte nicht mitten in der Sache stecken, die ich versuche zu benennen (muss ich als Historiker zum Glück auch nicht 🙂 )

Doch nun zum Thema: Weiterlesen

Was sind eigentlich Gelehrte?

Eines der umstrittesten Probleme bei meiner Magisterarbeit steckt direkt im Titel: „Gelehrte auf dem Wiener Kongress“. Leider gibt es keine eindeutige Definition von Gelehrten, was u.a. auch in der Geschichte, der mit diesem Begriff bezeichneten Personen, liegt. Um dem mal etwas näher zu kommen, habe ich mich in der Enzyklopädie der Neuzeit umgeschaut, ergänzt um mein eigenes Wissen aus mehreren Semestern Beschäftigung rund um dieses Thema herum: Weiterlesen

„Vorteile“ von geheimen Überwachungen

Aus dem Abstand von 200 Jahren kann ich sagen, dass ich heute sehr dankbar für die Protokolle der überaus fleissigen Wiener Geheimpolizei bin. Zugegebenermassen war es für die bespitzelten Souveräne, Diplomaten und andere Kongressteilnehmer weniger lustig, vor allem auch, wenn ihre Korrespondenz abgefangen wurde.

Die Akten, die in Auswahl bei August Fournier „Die Geheimpolizei auf dem Wiener Kongress“ abgedruckt sind, lesen sich wie ein etwas altmodischer Agentenroman; oder wie ein sehr altmodisches Klatsch- und Tratschblatt.

Aller Anfang ist schwer

trifft zumindest jedesmal auf Neue auf meine Arbeit zu. Dabei leide ich weder unter Schreibblockaden, noch darunter, nicht sinnvoll planen zu können. Keine Ahnung, was es ist, was mich immer vom ersten Eintauchen in eine Arbeit abhält und mich wertvolle Zeit kostet.

Vielleicht, weil ich am Anfang immer erst Kontext lese, was nicht so spannend ist, aber notwendig? Zudem ergibt sich meine Arbeitsweise bei jeder Arbeit neu und ich bin noch in der Experimentierphase, wie die Arbeit geschrieben werden will? – Bei der Magisterarbeit habe ich etwas Angst, zu weit vom Weg abzukommen, da mich das Thema und eine Menge drumherum brennend interessieren, auch wenn ich genau weiß, dass das alles gar nicht in die Magisterarbeit herein kann.

Wie geht Ihr mit dem Anfang eines Projekts um? Stürzt Ihr Euch voller Begeisterung und Forscherdrang hinein und kürzt dann am Ende? Verzichtet Ihr auf Kontext-Wissen und geht sofort zum Kern? Oder leidet Ihr auch unter „Forschungs-Blockaden“?

Blitzexposé

In etwa einer halben Stunde kann so ein Blitzexposé geschrieben werden und so eine Grundlage zur Diskussion des Projektes mit anderen bieten. Vor allem geht es dabei um die Realisierung einer Arbeit, weniger um inhaltliche Fragen. (Die Idee stammt aus dem Buch von Frank, Andrea u.a.: Schlüsselkompetenzen: Schreiben in Studium und Beruf. Stuttgart 2007)
Bei dieser Übung habe ich mir zum ersten Mal die Frage gestellt, warum sich ein Nicht-Historiker für mein Thema interessieren sollte und was an meinem Thema wichtig für die heutige Gesellschaft (welcher Art auch immer) ist. Doch dazu in einem späteren Kapitel. Hier zunächst – wieder in der Rohfassung – mein Blitzexposé. Weiterlesen

Schreibübungen

Die letzten paar Tage habe ich mich erneut – oder noch immer – hauptsächlich mit organisatorischen Fragen und Problemen beschäftigt bzw. allgemeine Vorarbeiten für die Magisterarbeit geleistet. Dabei habe ich auch mit großem Gewinn einen Kurs zum wissenschaftlichen Schreiben der Abschlussarbeit (allein der Kursname passte bei mir, zu dem Termin, haargenau) an meiner Uni besucht. Dabei sind einige Schreibübungen entstanden, die ich euch Lesern nicht vorenthalten will. Sie führen kurz in mein Thema ein und zeigen einige der Proleme auf, ohne dass man zuviel Vorkenntnisse besitzen muss. Ich schreibe die Texte einfach ohne Überarbeitung ab, wobei man dann auch prima einen Unterschied zum normalen Stil erkennen kann 🙂 Weiterlesen

Aktualität der Geschichte

Grade habe ich einen Artikel in der Wissenswerkstatt gelesen, der zeigt, wie aktuell ich mit meinen Fragen an die Vergangenheit bin – etwas, was Historikern nun nicht ständig passiert 🙂

„Denn schließlich ist die Tatsache, daß sich über wissenschaftliche Blogs hilfreiche Kontakte ergeben und daraus sogar handfeste Projekte erwachsen, nicht so leicht von der Hand zu weisen. Blogs sind geeignete Vehikel, um Verbindungen zwischen Wissenschaftlern (und das über Disziplingrenzen hinweg) zu erzeugen – wenn das kein Argument ist, dann weiß ich auch nicht weiter.“ (Wissenswerkstatt)
Ersetzt man in dem Artikel die Blogs durch politische Großereignisse, sind wir bei der Situation des Wiener Kongresses, die mich interessiert. Weiterlesen