Direkt der Nachfolger Gustafs I., sein Sohn Erik XIV. wurde bereits 8 Jahre nach seinem Herrschaftsantritt wieder abgesetzt. Er verlor den Thron an seinen Bruder, Johan III. Weiterlesen
Archiv des Autors: CSarti
Zwischenton
Es gibt nicht viel, was mich auf die Palme bringt; die Online-Reservierung von Bahntickets schafft es aber mit hundertprozentiger Treffsicherheit. Ich würde ja gern beim Sevice anrufen, der aber leider um diese Uhrzeit (22Uhr) nicht mehr zu erreichen ist – meinen zahlreichen Erfahrungen nach aber sehr gut ist (wenn ich ihn dann mal erreiche).
Kristian II.
Der letzte König der Kalmarer Union, Kristian II., ist noch heute als „Kristian, der Tyrann“ bekannt. Diesen Ruf hat er in erster Linie dem Stockholmer Blutbad vom November 1520 zu verdanken, mit dem er seine Krönung zum schwedischen König feierte. Weiterlesen
Johan II.
In meiner Dissertation untersuche ich vergleichend die Absetzungen von insgesamt zehn Souveränen aus Schottland, England, Schweden und den Niederlanden.
Diese zehn Herrscher und ihre Absetzung werde ich nach und nach hier vorstellen. Da ich grade an den schwedischen Fallbeispielen forsche, beginne ich mit Johan II. Weiterlesen
Riksarkivet i Stockholm
Zurück von meinem Besuch in Stockholm, wo ich mich vor allem im Nationalarchiv und der Nationalbibliothek aufgehalten habe.
Vor meinem ersten Archivbesuch war dabei eine Menge zu tun, da Archive sich nicht so leicht erschließen lassen wie z.B. Bibliotheken.
Archive sammeln und bewahren ihre Dokumente üblicherweise nicht nach inhaltlichen Aspekten, sondern entsprechend der Provenienz, d.h. der Herkunft eines Schriftstückes. Ich musste mir vorher als genau überlegen, welche Quellen ich mir in dem Archiv erhoffe, wer diese verfasst hat (in meinen Fall z.B. der Riksdag und die königliche Kanzlei) und mit Hilfe der online zur Verfügung gestellten Informationen versuchen, diese in dem Archiv zu lokalisieren.
Zum Glück gab es nicht nur von Kollegen, sondern auch im Internet zahlreiche gute Hilfen für die Vorbereitung und Durchführung des Archivbesuchs. Empfehlen kann ich vor allem Adfontes, Einführung und umfassendes Training rund um die Archivarbeit. Erfahrungsberichte zu Archiven weltweit kann man auf Archives made easy finden, leider war Stockholm noch nicht dabei. Eine Übersicht, welche Archive es weltweit gibt, bietet die UNESCO hier.
Trotz aller Vorbereitungen war die Beratung vor Ort unumgänglich. Am besten, man kündigt sich schon einige Wochen vorher in dem Archiv mit dem Thema der Arbeit und dem Erkenntnisinteresse an den Quellen des Archivs, an.
Ebenfalls sehr wichtig ist, die Quellen möglichst genau einzugrenzen und genau zu wissen, was man sucht.
Von der jeweiligen Forschungssituation hängt auch ab, inwieweit andere Hilfsmittel zu Rate gezogen werden können. In meinem Fall hatte ich zwar Archivverzeichnisse (Findbücher) in Deutschland verfügbar, aber erst in Marburg in der Archivschule. Da war es für mich effektiver, diese Bücher erst im Archiv selbst zu nutzen. Ebenso war es für mich besonders produktiv, dass ein Archiv üblicherweise auch zahlreiche Forschungsliteratur zu den Beständen und Quelleneditionen im Lesesaal stehen hat. Es gibt zwar Editionen schwedischer Quellen in Deutschland, jedoch sehr zerstreut und oft nur schwer über Fernleihe zu bekommen.
Bei dem ersten Archivbesuch ist es ratsam, sich zunächst eine Übersicht über die Bestände zu verschaffen, zu schauen, was und wie man reproduzieren kann und sich einige, kurze Notizen zu den Beständen zu machen (z.B. über Zustand, Lesbarkeit oder Umfang). Zur eigentlichen Arbeit an den Quellen fehlt dann doch meistens die Zeit. Dies kann man dann ja auch mit eventuell digitalisierten Quellen zu Hause.
Zurück am heimischen Schreibtisch (bzw. am Uni-Schreibtisch), geht es dann an eine sorgfältige Nachbereitung des Archivs. Notizen abtippen, Quellen bearbeiten und abschätzen, ob und wie lange ein zweiter Aufenthalt nötig sein wird.
Geschichte und Öffentlichkeit?
Vor kurzem hörte ich einen Vortrag zu dem Verhältnis von Historischer Anthropologie und Kulturgeschichte, in dem u.a. versucht wurde, den Boom von populärer Geschichte (in Büchern, Filmen, Computerspielen, Stadtfesten, Reenactment, Reality Shows etc.), Aussagen von Naturwissenschaftlern, sie könnten jetzt Beweise für historische Fragen erbringen und damit Geschichte machen (z.B. das eine bestimmte Gruppe genetisch eng mit einer weit entfernten Gruppe verbunden ist, was auf Verwandtschaft bzw. Migrationsprozesse schließen lässt) und die Geschichtswissenschaft zusammenzubringen.
Verweise
An dieser Stelle möchte ich schnell auf einen sehr wichtigen Blogpost von Peter Kröner verweisen: es geht um eine Neuauflage der letztjährigen Diskussion um Zensursula; nur jetzt mit dem Versuch, sich gar nicht erst auf eine Diskussion einzulassen.
Inhaltlich nun gar nicht dazu passend, aber zufällig am gleichen Tag gepostet: ein sehr schöner Artikel von imgriff zu dem ewigen Problem von Nicht-Büro-Arbeitern, ob man lieber zu Hause oder in der Bibliothek arbeitet.
Ich persönlich ziehe ja die Bibliothek vor; trotz ausgedehnten Kaffeepausen mit Mit-Lesesaalnutzern (und ich habe da schon spannende Leute kennengelernt und tolle Gespräche geführt), schaffe ich deutlich mehr als zu Hause.
Monarchomachen
Die vielen einzelnen Geschichten, die für mich Geschichte ausmachen, erfordern es, sich einem Thema immer wieder neu anzunähern, es zu umkreisen und ihm Zeit und Raum zu geben, sich zu entwickeln.
Das bedeutet im konkreten Fall, dass ich mich in der Auseinandersetzung mit der Frage nach den forcierten Herrschaftsenden in unterschiedliche Bereiche einarbeite, mir dazu Wissen aneigne und dieses sich hoffentlich am Ende im Hinblick auf meine Fragestellug bewähren wird.
Bis ich dieses Wissen für die Diss nutzen kann, liegt es nutzlos in meinen Dateien und Gehirnzellen herum. Damit dies nicht so ist, stelle ich mein neu erworbenes Wissen doch lieber ins Netz, hier auf meinen Blog (und nicht bei Wikipedia, damit nicht Punkte, die für mich wichtig sind gelöscht werden und andere Punkte aufgenommen werden, die für mich ohne Belang sind). Weiterlesen
Mal was Grundsätzliches
Eine wichtige Aufgabe eines Historikers ist es, über seine eigene Arbeit zu reflektieren. Meistens geschieht dies ganz unbewussst, doch hier an dieser Stelle möchte ich versuchen, meine Reflektion offenzulegen.
Genauer möchte ich danach fragen, was der Historiker eigentlich so macht, wenn er Geschichte betreibt und damit auch wie und warum er an historische Themen herangeht?
In einem zweiten Schritt frage ich dann, was meine eigenen Vorstellungen von Geschichte und Vergangenheit sind und unter welchen Voraussetzungen/ Vor-Annahmen ich Geschichte betreibe?
Vor-Überlegungen zur Promotion
Für alle, die genau wie ein Freund von mir, die Zeit zwischen den Jahren dazu nutzen wollen, sich zu überlegen, ob eine Promotion nicht genau das richtige nach dem Studium für sie wäre, ein paar Überlegungen und Hinweise, die mir weitergeholfen haben. Weiterlesen
Sprache und Geschichte
Wie viele andere Wissenschaften ist auch die Geschichtswissenschaft vom linguistic turn überrollt wurden. Dieser Begriff steht für die Überlegungen vor allem angloamerikanischer und französischer Theoretiker (zu nennen sind da vor allem Saussure, Lévi-Strauss, Foucault, Barthes, Derrida und für Geschichte besonders wichtig Hayden White), die sich das Verhältnis von Sprache und Realität angeschaut haben und dabei feststellten, dass wir Realität nicht ungefiltert wahrnehmen können, sondern immer an Sprache und sogar an bestimmte Diskurse gebunden sind. Weiterlesen
Legitimität
Bei den Vorüberlegungen zu meinem Thema „Herrschaftsenden in der Frühen Neuzeit“ bin ich sehr schnell über den Begriff – besser das Problem – der legitimen Herrschaft gestolpert.
So wird davon gesprochen, dass die Legitimität eines Herrschers in Frage gestellt wurde oder das er Legitimität hatte – doch was heißt das eigentlich? Weiterlesen
Statusmeldung aus dem Leben einer Doktorandin
Wie spätestens an der Posting-Frequenz dieses Blogs hier abzulesen ist, hat der typische Promovend eine Menge zu tun. In meinem Fall kommt eine halbe Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin hinzu, die Planung meiner Hochzeit nächstes Jahr und noch schaffe ich mir auch Freiräume für ein Leben jenseits von Arbeit und Promotion (das wird sich vermutlich nahe an der Abgabe ändern). Weiterlesen
Grenzen und Grenzüberschreitungen
Vor ein paar Wochen war ich in Aachen auf der Tagung „Grenzen und Grenzüberschreitungen“ von der AG der Frühen Neuzeit. Ich möchte jetzt gar nicht einen Tagungsbericht abliefern – den wird es mit Sicherheit bei h-soz-u-kult geben – sondern die Ideen, die ich mitgenommen habe, vorstellen: Weiterlesen
Back-Up-Strategien
Eine Back-Up-Strategie ist wie eine Versicherung: jahrelang muss man einzahlen, und vielleicht tritt der Ernstfall nie ein, aber wenn doch, dann wäre ohne Versicherung (oder eben ohne Back-Up) die Sintflut nur eine kleine Unannehmlichkeit dagegen.
Gegenstände der Globalgeschichte
In der aktuellen Geschichtswissenschaft sind es vor allem wirtschaftliche Themen, die globalgeschichtlich betrachtet werden. Die gegenwärtige Globalisierung zeigt da ihren Einfluss. Typische Forschungsgegenstände sind daher vor allem der Handel. In der Frühen Neuzeit oft Handelsgesellschaften, im Mittelalter eher der Handel von Gewürzen, Waffen und Seide.
Zur Globalgeschichte des Mittelalters ist besonders zu bemerken, daß sie zunächst aus einer Abwehrhaltung entstand und sich gegen die vorherrschende Meinung richtete, daß Globalisierung/ globaler Handel erst seit etwa dem 19. Jahrhundert stattfand. Meiner Ansicht stammte diese Meinung zum einen stark aus der Empire-Forschung, die das britische Empire als ersten weltumspannenden, wirtschaftlichen Komplex wahrnahm und zum anderen aus der Beschränkung des Blickwinkels auf technische Möglichkeiten und das rasante Zusammenwachsen der Welt dank Eisenbahn, Schiffsverkehr, Telefon, Flugverkehr und Internet seit der Hochindustrialisierung.
Mediävisten verweisen dagegen zu Recht auf die großen Handelsnetze des Mittelalters an den Küsten des Indischen Ozeans. Zwischen China, Indien, Arabien und Ostafrika gab es regen Schiffsverkehr, Handel, Wissensaustausch und Kulturkontakte. Die Seidenstrasse verband den östlichen Mittelmeerraum, und damit auch Nordafrika und Europa, mit Bagdad, Zentralasien und schließlich China.
Reisen und der Kontakt zwischen unterschiedlichen Kulturen ist ebenfalls schon länger ein Thema in der Mediävistik. Zunächst vor allem europäische Reisende, d.h. Pilger, Kreuzfahrer, Händler, Gesandte oder Soldaten, die sich innerhalb Europas bzw. in den östlichen Mittelmeerraum bewegten und schriftliche Quellen in Form von Reisetagebüchern, Reisebeschreibungen/-führern, Rechnungsbüchern oder Briefen hinterließen.
Neben den beschwerlichen Bedingungen des Reisens selbst, ist es besonders spannend zu lesen, wie Kontakte mit anderen Kulturen stattfanden oder wie ein Reisender aus dem dörflichen Reich staunend in Rom oder Venedig steht. Heute kennen wir den Petersplatz aus Reiseführern, Papstansprachen oder GoogleEarth; früher konnte man aus seinem eigenen Horizont nur unzureichend solche Vorstellungen entwickeln und auch Erzählungen waren kein Ersatz für das eigene Auge.
In der Frühen Neuzeit sind neben dem Handel besonders Kolonialismus und Entdeckungen wichtige Forschungsthemen, die bereits seit langem untersucht werden und sich nun unter Globalgeschichte neu positionieren.
Die weltweiten Zusammenhänge von Migration, Umwelt und Klima oder Kommunikation sind eher neue Forschungsrichtungen innerhalb der Globalgeschichte. Grade bei diesen Themen ist es kaum möglich sich auf regional begrenzte Räume zu beschränken oder nur einen Staat zu betrachten.
Und zu guter Letzt sind natürlich Verkehr, Technik, Internet, Industrialisierung und die zunehmende weltweite Verflechtung in allen Bereichen Forschungsgegenstände, die von der heutigen Globalisierung ihre Anregungen und Fragen beziehen.
Je mehr ich mich damit beschäftigte, umso spannender finde ich Globalgeschichte und so ist es bestimmt nicht das letzte Mal, das ich hier etwas dazu schreibe. Fürs erste soll es aber erst mal reichen, inspirierende Bücher habe ich unten angegeben und die Zusammenfassung der drei Artikel zur Globalgeschichte hier zum Herunterladen bereitgestellt.
Weiterführende Literatur:
Bayly, Christopher A.: Die Geburt der modernen Welt: eine Globalgeschichte 1780-1914. Frankfurt 2006.
Demandt, Alexander: Kleine Weltgeschichte. München 2003.
Ertl, Thomas: Seide, Pfeffer und Kanonen. Globalisierung im Mittelalter. Darmstadt 2008.
Grandner, Margarete; Rothermund, Dietmar und Schwentker, Wolfgang (Hg.): Globalisierung und Globalgeschichte. Wien 2005.
Marks, Robert B.: Die Ursprünge der modernen Welt. Eine globale Weltgeschichte. Darmstadt 2006; im Original: The Origins of the Modern World. A Global and Ecological Narrative. Lanham, Maryland 2002.
Nagel, Jürgen: Abenteuer Fernhandel. Die Ostindienkompanien. Darmstadt 2007.
Nussbaum, Felicity A. (Hg.): The global eighteenth century. Baltimore 2003
Osterhammel, Jürgen: Globalgeschichte. In: Goertz, Hans-Jürgen (Hg.): Geschichte. Ein Grundkurs. Reinbek bei Hamburg3 2007, S. 592-610.
Osterhammel, Jürgen (Hg.): Weltgeschichte. Stuttgart 2008 (Basistexte Geschichte 4).
Spengler, Oswald: Der Untergang des Abendlandes. 2 Bände. Wien 1918 und München 1922
Toynbee, Arnold J.: A Study of History. 12 Bände. London 1934-1961.
Zemon Davis, Natalie: Global History, many Stories. In: Osterhammel, Jürgen (Hg.): Weltgeschichte. Stuttgart 2008 (Basistexte Geschichte 4), S. 91-100 .
Welt-, Global- oder Universalgeschichte
Nachdem ich schon einige Male über globalgeschichtliche Themen oder Bücher berichtet habe, für den interessierten Leser auch ein paar Erläuterungen, was dieser Begriff in der derzeitigen Geschichtswissenschaft eigentlich bedeutet.
Der Begriff „Globalgeschichte“ wird nahezu inflationär gebraucht und schließt damit an die Diskussion um Globalisierung (oder neu: Glokalisierung, d.h. Wechselwirkungen von globalen und lokalen Gegebenheiten) an.
In der Globalgeschichte ist der Gegenwartsbezug deutlich daran zu sehen, daß sie in erster Linie nach wirtschaftlichen Zusammenhängen fragt, in zweiter Linie auch nach dem Austausch von Informationen.
Doch was genau ist nun Globalgeschichte und worin unterscheidet sie sich von den andern, in der Überschrift genannten Begriffen?
Vorweg: es gibt keine klare Unterscheidung dieser Begriffe und sie werden, je nach Autor, unterschiedlich gebraucht. Üblicherweise verstehen Historiker unter Globalgeschichte die Erforschung eines Gegenstands (z.B. des Sklavenhandels oder der Entwicklung des Papiers) unter Berücksichtigung aller globalen Zusammenhänge. Diese Art der Geschichtsschreibung geht also vom Gegenstand aus und schaut nach den Zusammenhängen und der Netzwerkbildung.
Weltgeschichte betrachtet die (meist politische) Geschichte der ganzen Welt in einem bestimmten Zeitraum. Oswald Spenglers „Der Untergang des Abendlandes“ (1918, 1922) und Toynbees „A Study of History“ (1934-61) betrachteten sogar die Weltgeschichte seit den ersten Hochkulturen.
Die Universalgeschichte sucht zum einen nach Gesetzmäßigkeiten in der Geschichte (d.h. Spenglers Werk fällt auch unter diesen Begriff) und zum anderen betrachtet sie Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, d.h. politisch, kulturell, ökonomisch, rechtlich, religiös etc. einen Gegenstand (besonders ausgeprägt ist dies mMn in der Buchgeschichte, die sowohl die politischen, die kulturellen, die religiösen (Buchdruck und Reformation), die technischen und künstlerischen und die ökonomischen Aspekte des Buches betrachtet).
Wenn bereits die Begriffe nicht eindeutig besetzt sind, damit verbunden sind auch sehr unterschiedliche Konzeptionen von Globalgeschichte, was verbindet dann diese Forschungsrichtung?
Ein gemeinsames Anliegen von Globalhistorikern und Weltgeschichtlern ist die Überwindung der nationalstaatlichen Perspektive, des Eurozentrismus und der Konzentration auf einen Zugriff auf die Vergangenheit.
Eine weitere Gemeinsamkeit besteht in der ansprechenden Darstellungsform vieler globalgeschichtlicher Werke.
Da die Autoren große Linien aufzeigen wollen und Wert stärker auf die Synthese gelegt wird, bietet sich für solche Bücher ein Erzählstil an. Statt der Analyse von Details stehen Fragen nach der übergreifenden Bedeutung, großen Entwicklungen und Wechselwirkungen im globalen Ausmaß.
Globalgeschichte also als eine Betrachtung der Vergangenheit unter einem weiten Blickwinkel, unter Einbezug weltweiter Zusammenhänge und losgelöst von staatlichen Grenzen. Weltgeschichte untersucht, auf einen Zeitraum begrenzt und oft in vergleichender Art und Weise, Entwicklungen in der ganzen Welt und bezieht sie aufeinander; während die Universalgeschichte einen Gegenstand aus allen denkbaren Sichtweisen heraus betrachtet, nicht unbedingt aber eine globale Sichtweise haben muss (je nach Gegenstand).
Wie das genau in der Praxis aussehen kann, folgt im nächsten Teil.
Vorstellungen von Globalität im 18. Jahrhundert
Bei der Suche nach einem Thema für die Promotion, bin ich auf zahlreiche interessante Ideen gestossen, die sich jedoch nicht alle verwirklichen lassen. Zumindest nicht innerhalb nur einer Promotion mit begrenzter Zeit.
Einige Ideen hatten sich soweit entwickelt, daß ich sie Euch hier präsentieren kann, um entweder einen Einblick in Fragestellungen der Geschichtswissenschaft zu geben, Anregungen zu vermitteln (sollte ein Leser Interesse an einem solchen Thema haben oder mir weitere Anregungen geben, gibt es virtuelle Cookies 🙂 ) oder einfach einen ersten Eindruck von einem neuen Thema zu bekommen.
Weiterlesen
Nachschlagempfehlung mit Einschränkung
Soeben bin ich über die Seite History of Nations gestolpert, eine Seite, die Nationalgeschichten der Welt nacherzählt.
Als schneller Überblick scheint die Seite durchaus geeignet; die nähere Betrachtung der Seite“ Germany“ ergab doch einige große Lücken (so der Sprung von Karl dem Großen und Heinrich I. direkt ins 19. Jahrhundert) und nicht komplett richtige Aussagen (z.B. „The postwar Weimar Republic (1919-33) was a peaceful, liberal democratic regime.“ Diese Aussage kann ich als Historiker so nicht unterschreiben. Vielleicht eher, daß die Weimarer Republik das Ideal der Demokratie und des Liberalismus verfolgte und ausnahmsweise mal nicht in einen außenpolitischen Konflikt verwickelt war (wie auch, bei den innenpolitischen Problemen und Aufständen?)).
Trotz dieser Einschränkungen; wer nur einen schnellen Überblick braucht und nicht zur Wikipedia gehen will (oder da nicht ausreichend findet), wird diese Seite nützlich finden.
Erste Ultraschallbilder der Dissertation…
… und es scheint so, als würde aus dem Baby (mit verlängerter Austragungszeit, von ca. 3-4 Jahren) ein vergleichendes Werk zum Thema Herrschaftsende werden.
Ganz besonders interessieren mich Herrschaftsenden in der Frühen Neuzeit, die eben nicht auf die übliche Weise stattfanden, sondern bei denen durch Absetzung, Vertreibung, Entmündigung, Ermordung o.ä. Untertanen bzw. Nachbarländer die Herrscher loswurden. Weiterlesen