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Historian for early modern Northern Europe

Neue Wände

So, jetzt bin ich doch in die neuen Wände eingezogen – und von außen hat sich gar nicht soviel geändert. Nur im Hintergrund hat sich einiges getan und wird sich hoffentlich in naher Zukunft noch einiges tun. Meine Vorstellung habe ich schon erneuert, einiges an Plänen habe ich auch schon im Kopf.

Aber nun erstmal der Historikertag 2012 in Mainz! Und ich freue mich über Besuch an meinem Plakat im Doktorandenforum (auch wenn ich eifrig die Sektionen besuchen werde und daher eher in den Pausen da anzutreffen bin).

Willkommen

Es gibt mich jetzt auch mit einer Stimme – und zwar bei den Stimmen der Kulturwissenschaften, wo mich Daniel Meßner auf dem Kulturgeschichtetag in Innsbruck abgepasst hat.

Und da ich dort viel über meinen Arbeitsprozess rede (und dabei sehr stolz auf mich bin, dass mir das langsame Sprechen einigermaßen gelungen ist), hier und hier der Verweis auf die älteren Artikel zum Thema.

Liebeserklärung an Apps

See for English version below

Nachdem das Internet nun nicht grade ohne Veränderungen ist, wurde es Zeit mal wieder einen Einblick in mein wissenschaftliches Arbeiten zu geben und zu schauen, was sich da getan hat.

In erster Linie wurde meine Arbeitsweise verändert, als ich das alte IPhone von meinem Mann bekam – ich habe mir dafür zwar nie eine SIM Karte zugelegt, und es daher „nur“ als IPod genutzt, aber das hat gereicht. Und inzwischen habe ich einen neuen IPod, mit dem das alles noch mehr Spass macht. Weiterlesen

Only Three? – Still Three

Ich musste schmunzeln, als ich mir in der Mittagspause in der Treasure Gallery den Bereich zur Magna Carta von 1215 angesehen habe. Direkt am Eingang wird der Besucher informiert, dass „Only three of the original clauses in Magna Carta are still law.“ – Ich finde es höchst erstaunlich, dass immer noch 3 Klauseln aus einem Dokument von 1215 (vor fast 800 Jahren!) rechtsgültig sind.

English version:
I had to smile a bit, when entering the Treasure Gallery at British Library and seeing the comment on Magna Carta „Only three of the original clauses in Magna Carta are still law.“ – I personally think, it’s quite astonishing that after nearly 800 years there still are legal clauses originating in this document from 1215!

London calling

Während ich dies hier schreibe, sitze ich im 2. Stock der British Library, London, im Humanities Reading Room 2 und bin erstaunt, wieviel hier los ist! Zudem gibt es so einige Eigenheiten der BL, an die ich mich noch gewöhnen muss – in erster Linie, dass ich keine Wasserflasche mit in den Lesesaal bringen darf und ich mich erst mit Bleistiften eindecken musste, da alles andere strikt verboten ist (und ja, es gibt Security, die das kontrolliert).

Erstaunlich finde ich auch, dass das WLan so langsam und umständlich ist – ich habe mich gestern eine Stunde damit beschäftigen müssen, alles einzurichten und auch heute erfolgt das einloggen über drei Schritte (was immerhin schneller ist als die Buchbestellung selbst).

In den nächsten 6 Wochen habe ich dann genügend Zeit mich an die englischen Eigenheiten (aus deutscher Sicht) zu gewöhnen und hoffe, ab und an auch daran zu denken, hier im Blog zu berichten.

So, was mache ich nun eigentlich hier?: Weiterlesen

Eingrenzung der Diss

Lange war es erneut ruhig an dieser Stelle, was vor allem heißt, dass ich endlich einiges an meiner Dissertation geschafft habe.
Ich habe erneut entdeckt, wie faszinierend ich mein Thema finde (was schon mal eine gute Voraussetzung ist) und leider auch, wieviel ich machen könnte (aber nicht sollte, will ich das Ding in absehbarer Zeit und mit einem vernünftigen Umfang abschließen). Was also tun?
Ich gehe mit dieser Problematik, die sicherlich viele Doktoranden kennen, auf zweifache Art und Weise um: Zum einen versuche ich meine Fragestellung noch weiter einzuschränken (alternativ könnte ich auch meine Fallbeispiele einschränken) und zum anderen bringe ich Aspekte des Themas, die ich interessant finde, die aber nicht direkt zur Beantwortung der Fragestellung beitragen, in anderen Projekten unter.
Dementsprechend war ich diesen Sommer nicht nur mit meiner eigentlichen Dissertation beschäftigt, sondern habe viel für Projekte unterschiedlichster Art getan, die irgendwie etwas mit der Diss zu tun haben.
Für mich bleibt bei dieser Vorgehensweise nur offen, wie ich Arbeit, Recherche für die Diss, Recherche für andere Projekte und Präsentation meiner Ergebnisse in 24 Stunden pro Tag packen soll.

Relevanz von Geschichte

Mit Erstaunen schaue ich dieses Frühjahr öfter in die amerikanische Geschichts-Blogosphäre und auf die Geschehnisse, von denen dort berichtet wird.

Vor kurzem wieder ein Beitrag, der zwar sehr offensichtlich die gesellschaftliche und vor allem politische Relevanz von Geschichte zeigt, dies aber leider an einem Negativ-Beispiel. Worum geht’s?

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Studentische Initiativen

Diesmal in lokalpatriotischer Sache (und mit einem etwas weiteren Blick):
In Mainz ist letzte Woche die erste Ausgabe des studentischen Onlinemagazins Skriptum online gegangen. Besonders freut mich daran (außer dass die Mainzer Historiker im Netz Verstärkung bekommen 🙂 ), dass die Initiative von Studenten ausgegangen ist, die dieses Projekt neben ihrem Studium mit viel Energie und Zeit auf die Beine gestellt haben. Weiterlesen

Historisches Denken

Was macht eigentlich historisches Denken aus? Wikipedia setzt dieses gleich mit Geschichtsbewusstsein, welches die äußere Welt anhand von Kategorien ordnet. Prinzipiell kann ich diesem recht gelungenem Wikipedia-Artikel nur zustimmen: historisches Denken vor allem als ein kontextualisieren und sinngeben zu betrachten.

Ein Punkt, der dort nicht explizit angesprochen wird: wie verändert die Beschäftigung mit Geschichte eigentlich das Denken des Historikers? Schließlich kommen wir nicht mit einem ausgeprägten Geschichtsbewusstsein auf die Welt, sondern entwickeln dieses erst in der jahrelangen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.
Besonders deutlich wird dies in Diskussionen mit frühen Semestern oder Wissenschaftlern anderer Disziplinen, die es (noch) nicht gewohnt sind, vergangene Zeiten zu betrachten und diese meist an den heutigen Umständen messen bzw. besonders betonen, dass es früher anders war. Je nach Gesprächspartner kann die Vergangenheit dann als etwas Mystisches, Ungreifbares verstanden werden.

Gerade solcher Austausch ist auch für den Historiker wichtig und eine Chance, sein eigenes Denken an dem Verständnis anderer zu messen – und dabei die eigene historische Denkweise kritisch zu hinterfragen.

Ein ganz konkretes Beispiel: mein Zeitempfinden hat sich seit Beginn meines Studium stark verändert – aktuelle Aufregungen und Debatten erscheinen mir oft übertrieben aufgeregt, allein durch den Gedanken, wie das wohl alles in einem, fünf, zehn oder hundert Jahren aussehen wird.  Ebenso bin ich ziemlich resistent geworden gegen das ‚Argument‘: „Das muß so sein, das war schon immer so!“ -> Nein, es war (egal was es ist) nicht immer so. Selbst etablierte Traditionen gehen meist „nur“ bis ins 19. Jahrhundert zurück, wie bereits Hobsbawm mit seinen erfundenen Traditionen feststellte.

mehr web 2.0 in der Lehre

Auch ich schließe mich nun der Reihe derjenigen an, die Geschichtswissenschaft und web 2.0 in der Lehre anbieten. Diesen Samstag ist die erste Lehrveranstaltung, ich werde jedoch zunächst keine Ergebnisse direkt präsentieren können, sondern den Lehrveranstaltungsblog zunächst privat halten.

Erstmal abwarten, welcher Art die Beiträge und Diskussionen der Teilnehmer hier in Mainz sind. Einen kleinen Eindruck kann man eher durch das Gezwitscher bei Twitter erlangen, welches nun auch hier im Blog verlinkt ist (alles in der Hoffnung, dass sich die Studierenden auf die Nutzung der web 2.0 Angebote einlassen).

Bloggen als akademische Praxis

Soeben bereite ich einen Vortrag zu „Bloggen als akademische Praxis“ vor und habe ausnahmsweise mal ein Luxusproblem bei der Vorbereitung: ich weiß zuviel!

Seit inzwischen rund vier Jahren bin ich in der Blogosphäre unterwegs und habe inzwischen einen ganz guten Eindruck, was da im Bereich Geschichtswissenschaft so los ist. Für den Vortrag muss ich einen großen Schritt zurück machen und erstmal erklären, was Bloggen eigentlich ist. Allein mit meinen ersten Überlegungen habe ich aber schon die Hälfte der Zeit gefüllt, und dann bin ich noch gar nicht beim eigentlichen Thema.
Vermutlich muss ich das alles viel offener gestalten und mich danach richten, welches Vorwissen meine Zuhörer haben und dann hoffen, noch zur akademischen Praxis zu kommen und die Frage zu diskutieren, welche Relevanz Bloggen überhaupt als Praxis haben kann, wenn ein Großteil der Wissenschaftler diese Praxis vermutlich nicht oder nur ungenügend kennt?

Ich bin gespannt und werde hier berichten, was bei der Diskussion herauskommt…

Diskussionskultur

Aktuell fällt es mir besonders auf: oft gehen Naturwissenschaftler gegen Geisteswissenschaftler aggressiv vor bzw. zeigen ihr Unverständnis für die Geisteswissenschaften. Gerne wird auch mal der Anspruch auf Wissenschaftlichkeit abgesprochen und in der Argumentation zeigt sich dann die tiefe Unkenntnis über das, was Geisteswissenschaften eigentlich sind und wie sie sich wissenschaftlich auszeichnen.
Gibt es grade Kürzungen der naturwissenschaftlichen Forschungsgelder oder ist es grade nur meine Wahrnehmung?

Aufatmen!

Soeben habe ich erfolgreich meine erste Lehrveranstaltung auf der „anderen Seite“ absolviert. Ein ganzes Semester habe ich mit größtenteils „Erstis“ Quellen zur Glorious Revolution übersetzt und soeben konnte ich die letzten Verwaltungssachen, die ja irgendwie auch immer dazu gehören, beenden und mich etwas zurücklehnen.
Geblieben ist für mich dabei auf alle Fälle, dass Lehre sehr viel Spass machen kann und auch für die Forschung wichtig ist. Ich weiß jetzt inzwischen besser, was ich von Jakob II. halte.

Bloggen als Gegenstand der Forschung

Eine Woche ist nun seit dem Workshop in Basel „Geschichtswissenschaften und Web 2.0“ vergangen, der mich sowohl in der Vorbereitung als auch danach anregt, weiterzudenken und weiterzuforschen. Speziell zum Bloggen wurde in der Nachmittagssektion gefragt, warum man mit dem Bloggen angefangen hat und noch nicht wieder aufgehört.
Weitere Fragen, die sich mir stellen, betreffen die spezifische Gattung der „Wissenschaftsblogs“: was kennzeichnet einen Blog als einen solchen? Welche Regeln gelten dort, die bei anderen Blogs so nicht gelten? Welche Rolle spielen diese Blogs in der „traditionellen“ Wissenschaft?  – Ich bin mir sicher, dass weitere Fragen noch entstehen werden und die Reflexion über das Bloggen und Sinn und Unsinn von web 2.0 bei mir grade erst begonnen hat. Daher habe ich hier eine neue Seite eingerichtet, die nach und nach (meine langsame Posting-Frequenz soll als Vorwarnung dienen) sowohl mit Reflexionen über die Nutzung des Web 2.0 als auch mit Hinweisen auf entsprechende Angebote und interessante Texte befüllt werden soll. Weiterlesen

Nachtrag Rezensionen

Wie bereits hier darauf hingewiesen, wurde bei Zeittaucher bei Scienceblogs die schöne Idee umgesetzt, eine Sammlung von Geschichts-Blogs zu erstellen und diese von Studenten bewerten zu lassen.  Leider sind bei der Umsetzung einige Probleme offenbar geworden, die  sowohl für die Studenten als auch für die rezensierten Blogger eher unangenehme Folgen haben (vgl. besonders die Diskussion in den Kommentaren zu den Artikeln hier und hier). Ich hoffe jedoch, dass aus diesen Erfahrungen gelernt werden kann und die an sich gute Idee darunter nicht leidet.

Die Wichtigkeit der Kaffeepause

Wie entstehen eigentlich wissenschaftliche Fragestellungen? – In meinem Fall oft in der wöchentlichen Kaffeepause mit der „Etage“. Da die Uni Mainz aus allen Nähten platzt, finden ab und zu Raumverteilungsaktionen statt, die zu ungewöhnlichen Kombinationen führen können. In meinem Fall sitze ich nicht bei den anderen Historikern, sondern auf einer Etage der Drittmittelprojekte: hier findet sich ein Projekt zur Kirchengeschichte, Arbeitsgruppen zu Alphabetisierung oder Nordischer Sprachwissenschaft, Doktorandengruppen der Geschichte, Medienpädagogik, Soziologie oder Sozialpädagogik und einzelne Mitarbeiter aus der Kunstgeschichte, Geschichte, Politik, Amerikanistik, Romanistik und Germanistik.  Weiterlesen

Rezensionen und Posting-Frequenz

Eine sehr schöne Idee: auf dem Blog Zeittaucher werden Blogs der historischen Zunft von Studenten gesammelt und rezensiert.  Auch mein Blog wurde in diese Liste aufgenommen, und zielsicher eine meiner Schwachstellen aufgedeckt: die Posting-Frequenz.

Gerne würde ich mehr bloggen, doch neben Arbeit und Dissertation bleibt einfach viel zu wenig Zeit. Ich kann nur hoffen, dass der Leser sich auch über meinen einen Artikel im Monat freut und es mir ansonsten nachsieht.