Nachdem ich nicht nur flexible Arbeitszeiten habe, sondern auch üblicherweise arbeiten kann, wo ich will (die Ergebnisse schicke ich auch dann per Email, wenn mein Chef drei Räume entfernt sitzt), konnte ich heute einen Teil meiner Arbeit im Schwimmbad erledigen… Manchmal sind die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft gar nicht so schlecht, wie man meinen könnte 😉
Archiv des Autors: CSarti
Internationale Beziehungen im 18. Jahrhundert
Für meine Prüfung hatte ich mir die Mühe gemacht, die wichtigsten Ereignisse in den Internationalen Beziehungen im 18. Jahrhundert (eurozentrisch) und die Konzepte der Außenpolitik der großen Mächte zusammenzustellen. Größtenteils auf der Basis des „Handbuchs der Geschichte der Internationalen Beziehungen. Band 4. Balance of Power und Pentarchie“ von Heinz Duchhardt und ergänzt um Informationen der sehr zu empfehlende Seite Einführung in die Frühe Neuzeit – Rahmenbedingungen internationaler Politik der Universität Münster. Diese Zusammenstellung möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten: Weiterlesen
Raus aus der Anonymität
Bis heute wurde dieser Blog anonym geführt, doch damit ist es nun vorbei. Es wurde Zeit, mich endlich mal vorzustellen.
Ändern wird sich jedoch dadurch wenig. Entscheidender sind die Änderungen an anderer Stelle in meinem Leben: der Abschluss meines Studiums und der Beginn der Promotionsphase. Verbunden mit dem Promotionsbeginn und dem Gefühl, ich kann mich jetzt zu Recht Wissenschaftler nennen, ist auch die Frage, wie man sich so als Wissensarbeiter ohne einen großen äußeren Druck arrangiert.
Ich habe keinen Abgabetermin für meine Dissertation, meine Stelle als Projektmitarbeiterin ist nicht an Anwesenheit gekoppelt (wenn ich will, kann ich nachts arbeiten und werde es jenseits der 30°C Grenze wohl auch tun) und auch andere Aufgaben, die auf mich noch warten könnten, sind eher auf freiwilliger Basis. Insofern werden ich meine Promotionsphase auch damit verbringen, mich an diese Arbeits- und Lebensweise zu gewöhnen und meinen inneren Schweinehund zu trainieren, ab und zu auch mal auf mich zu hören 🙂
Der Blog soll mich weiterhin begleiten, es macht Spass hier zu schreiben und auch wenn die Regelmäßigkeit, mit der ich dazu komme, in letzter Zeit noch stärker zu wünschen übrig lässt als üblich, hoffe ich, Euch ab und zu Interessantes oder Anregendes erzählen zu können.
Überraschende Erkenntnis
Langsam erreicht es auch mein Bewußtsein, daß ich nun wirklich mein (Magister-)Studium abgeschlossen habe. Ich bin nun Historikerin. Rein praktisch bedeutet das, daß ich – neben meiner Arbeit in einem Projekt an der Uni – mich nun erneut auf Themensuche begebe und das nächste Projekt – die Promotion – ansteht. Abgesehen von einer zeitlichen Eingrenzung auf die Frühe Neuzeit bin ich mit meiner Suche aber noch nicht sehr weit – erstmal erweitere ich mal wieder mein Fakten- und Methodenwissen. Weiterlesen
Erfahrungen mit DayliLit
Wie bei der ersten Vorstellungen der Seite DailyLit versprochen, hier nun meine ersten Erfahrungen mit dem Angebot:
Zwei Bücher gleichzeitig in dieser Art und Weise zu lesen, hat mich deutlich überfordert. Sehr schnell habe ich dann Kant abgebrochen, habe ihn aber noch in meinem Feedreader, so daß ich als nächstes daran gehen werde.
Austens Pride and Prejudice habe ich nun gestern zu Ende gelesen, auch wenn mein Feedreader erst bei dem 83. Abschnitt von 146 ist. Zum Glück gibt es für spannende Stellen die Möglichkeit, sich den nächsten Abschnitt zu holen und – noch einfacher – auf die Seite zu gehen und dort online alles zu lesen.
Als ich während meiner Prüfungsvorbereitung weniger Zeit hatte, hatten sich ca. 10 Abschnitte in meinem Feedreader angesammelt, die ich später aber am Stück nachgeholt habe und dabei sogar einen größeren Lesegenuss hatte. Die Aufteilung der einzelnen Abschnitte empfand ich als sehr gut; ich musste kein einziges Mal in einen vorherigen Abschnitt gucken, um herauszufinden, was eigentlich passiert war (also keine Cliffhanger oder Unterbrechungen mitten im Dialog).
Den Lesegenuss empfinde ich bei belletristischen Büchern am Rechner geringer als in der gedruckten Variante; für die kleine „geistige Ablenkung“ während der Arbeit aber optimal.
Inwieweit auch sehr anspruchsvolle Bücher (Kant) auf diese Art und Weise für mich lesbar sind, werde ich noch feststellen. Sollte mich dieser aber überfordern, gibt es noch viele weitere Romane, die ihren Weg in meinen Feedreader finden werden.
Buchempfehlung
Wie der aufmerksame Leser weiß, beschäftige ich mich – neben der Kulturgeschichte – immer wieder gern mit Globalgeschichte bzw. globalgeschichtlichen Ansätzen. Und erneut muss ich ein Buch mit einem solchen Ansatz, welches sogar noch mehr einen weltgeschichtlicher Ansatz hat, empfehlen. Diesmal ein etwas älterer Band von dem Althistoriker Alexander Demandt „Sternstunden der Geschichte“ von 2000. Weiterlesen
Eine wahre Herausforderung
… ist das Entspannen nach der Prüfung. Eigentlich ist jetzt, nach Abschluß meines Studiums und bevor ich wirklich in die Promotion starte, nicht nur die perfekte Zeit, mal zu entspannen – es ist eigentlich auch bitter nötig.
Auch meine neue halbe Stelle an der Uni sollte mich den Rest der Zeit nicht davon abhalten, aber irgendwie sitze ich trotzdem wie immer in der Bibliothek; ignoriere das schöne Wetter und kann irgendwie das Gefühl nicht abschütteln, arbeiten zu müssen, keine Luft holen zu können. Offensichtlich sollte ich nun mal anfangen, meine Entspannung zu planen 😉 Vielleicht jeden Tag 100 Seiten Pflicht-Belletristik lesen ;
Wichtiges Anliegen
Ein für mich wichtiges Anliegen ist die Kommunikation zwischen Wissenschaft und interessierten Laien, die allzu häufig an der Sprache scheitert. Statt hier selbst viele Worte darüber zu verlieren, möchte ich auf einen Artikel bei homo sociologicus verweisen.
Auch ich werde mir in nächster Zeit einige Gedanken zum Blog machen, u.a. meine Anonymität endlich ablegen, und mich wieder verstärkt der Wiedergabe von historischen Inhalten widmen. Und hiermit fordere ich meine Leser zur Beschwerde auf, sollte ich ebenfalls – jetzt oder später – unverständlich werden!
Nach der Magisterarbeit…
… ist vor der Prüfung.
Erneut muß ich für eine mündliche Prüfung lernen, was für den Blog bedeutet, daß bald neuer, inhaltlicher Lesestoff kommt. Weiterlesen
Überarbeiten II
Wie versprochen ein Artikel über meine Erfahrungen mit dem Prozess des Überarbeitens:
Für mich gliedert sich die Überarbeitung in vier Schritte: während der Arbeit überarbeite ich stetig bereits Geschriebenes; nach etwa 3/4 der Zeit und dem vollständigen ersten Text (erste Rohfassung) überarbeite ich das erstemal ganz und blick von der Arbeit auch mal auf den Gesamtkontext – auch ein guter Moment für Korrekturleser; als drittes folgt kurz vor Abgabe eine Gesamtüberarbeitung hinsichtlich Sprache, Orthographie, fehlender Inhalt (z.B. Belege) und Argumentation und ganz zum Schluß der kritischste Teil: Formation. Weiterlesen
Vollbracht
Seit Montag ist die Arbeit aus meinen Händen! Es ist endlich vollbracht!
Nun ist es Zeit, sich kurz mal anderen Dingen zuzuwenden: z.B. der Seite DailyLit, die ebooks anbietet, diese jedoch nicht im ganzen verschickt, sondern in täglichen (veränderlich) Happen. Ähnlich wie der Zeitungs-Fortsetzungsroman – außer nun die „Privat-Zustellung“ in den eigenen RSS-Feed oder MailAccount. Zudem kann man an besonders spannenden Stellen sich auch die nächste Fortsetzung direkt holen und muß nicht bis zum nächsten Tag oder, in Falle einer Sonntagszeitung, bis zur nächsten Woche warten. Weiterlesen
Überarbeitung I
Lange, viel zu lange war es ruhig. Wie so üblich, lag das am Stress – in diesem Fall mit der Fertigstellung der Arbeit.
Die „Gelehrten Begegnungen auf dem Wiener Kongreß“ nähern sich ihrem Ende und es gäbe noch so viel zu schreiben, doch nur sowenig Zeit. Wie vielen anderen fällt es auch mir schwer, sich von einer Arbeit zu trennen und irgendwann zu sagen, daß jetzt genug aufgeschrieben worden ist und es ans Überarbeiten geht.
Ja, das Überarbeiten – eine der wichtigsten Aufgaben beim Schreiben und für mich persönlich die Unangenehmste. Im Laufe der Arbeit sind viele kleine Baustellen entstanden (hier fehlt noch ein Beleg, da wollte ich noch mal näher hinschauen und an dritter Stelle muss ich endlich mal herausfinden, welcher der drei Müllers nun in jenem speziellen Fall gemeint ist…), jetzt müssen sie endgültig mal in Angriff genommen werden.
Auch sprachlich muss aus den vielen einzelnen Gedanken eine lesbare, verständliche Einheit werden – gar nicht so einfach. Zudem habe ich auch festgestellt, daß man die Textblindheit bei so einem großen Projekt nicht wirklich verliert. Selbst nachdem ich über 4 Monate nicht in ein bestimmtes Kapitel hereingeschaut hatte, kam es mir jetzt beim Wiederlesen noch ganz vertraut vor.
Ganz fertig bin ich noch nicht mit dem Überarbeiten; nur ein kleiner gedanklicher Ausflug (ins Bloggen) war mal nötig. Jetzt am Wochenende kommt die heikelste Arbeit: die Formatierung. Wohl jeder hat schon von den heimtückischen Attacken der Schreibprogramme gehört, wenn es um diese geht. Auch beliebt sind immer wieder die Geschichten vom abstürzenden Rechner und verschwundenen Dateien. Ich habe zwar auch externe Back-Ups – ich bin trotzdem vorsichtig.
Ein zweiter Beitrag zu dem konkreten Vorgang des Überarbeitens steht noch aus – wie sieht das denn bei Euch aus? Welche Tricks habt Ihr, um das Beste aus Eurer Arbeit herauszuholen und was funktioniert nun ganz und gar nicht?
Die Wichtigkeit des Nicht-Vorhandenen
Frustrierend, aber ebenso wichtig wie das Feststellen von der Existenz gelehrter Begegnungen ist das Feststellen von dem Nicht-Treffen Gelehrter an bestimmten Orten. Oder, einfacher ausgedückt: ich habe nochmal zwei Tage damit zugebracht, um im Endeffekt herauszufinden, dass sich Gelehrte in Wien nicht/ bzw. nur sehr selten an den typischen wissenschaftlichen Orten getroffen haben. Weiterlesen
Vollbracht!
Nein, noch nicht die Arbeit. Aber endlich das informations(über-)reiche Tagebuch Carl Bertuchs vom Wiener Kongress. Es sind nur knapp 200 Seiten, aber die haben es in sich. Der stichwortartige Stil Bertuchs führt bei der Bearbeitung zu drei Zeilen über wenige Worte. Z.B.: „Bei Schlegel zum Essen, Grimm getroffen“
Wunderbare Aussage für meine Arbeit; jetzt weiß ich erstens, daß Bertuch und Grimm in den „Salon“ Schlegels gegangen sind; zweitens, dass die drei Herren sich untereinander kannten und drittens, dass diese Bekanntschaft schon bestand, da er bei neuen Bekannten diese immer mit ihrem Äußeren und ihrem Charakter vorstellt. Und dieser Informationsreichtum auf 200 Seiten – ich bin erschöpft. Weiterlesen
Zum Endspurt
Langsam wird die Magisterarbeit eine runde Sache; auch wenn mir selbst jetzt immer mehr Unzulänglichkeiten auffallen. Besonders kritisch sehe ich inzwischen den Versuch, Gelehrte als Basis zu nehmen, da ich immer mehr sehe, dass die Trennung zwischen Gelehrten und Nicht-Gelehrten (reine Politiker z.B.) zu dieser Zeit nicht eindeutig ist. Gut, mein Interesse richtet sich auf die „gelehrten Begegnungen“, insofern kann ich fast jede Person nach ihrem Zeugnis „befragen“. Trotzdem muss ich ja für eine zu händelnde Quellenauswahl mir bestimmte Personen aussuchen und andere eben nicht.
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Vom Historikertag
Dieser ist nun schon seit gut einer Woche vorbei – ich hatte noch ein paar Tage Urlaub in Dresden angehängt.
Bereits im Vorfeld konnte ich das größte Problem feststellen, nämlich, dass die für mich interessanten Sektionen meist parallel lagen. Was nicht unbedingt an meinem breiten Interesse lag, sondern eher an der Parallelität der politik-geschichtlichen bzw. kulturgeschichtlichen Themen. So hatte ich an dem Donnerstag, wo die meisten Politikhistoriker sich wahrscheinlich am liebsten aufgeteilt hätten, einen interessanten Vormittag im Grünen Gewölbe in Dresden (wahr schon als Kind mein Lieblingsmuseum); während am Freitag vormittag ganze 6 (!) Veranstaltungen für mich interessant gewesen wären. Zum Glück war die Sektion, zu der ich dann ging, auch eines meiner Highlights: es ging um die Frage nach dem Forschungszeitraum zwischen ca. 1750 und 1840, der als eigenständige Epoche wahrgenommen werden soll. Die Bezeichung dieser Zeit als „neuständisch“ erwies sich in der Diskussion nicht als haltbar, über weitere Inhalte jenseits der Begrifflichkeiten konnte leider aus Zeitgründen nicht mehr gesprochen werden.
Da ich nun genau in dieser Zeit arbeite und ja auch selbst schon oft an die Epochengrenze 1815 gestossen war, sprach mir das Konzept aus dem Herzen. Ab und zu ist es doch schon beruhigend zu wissen, dass man nicht die einzige ist, die Kontinuitäten vom späten 18. ins frühe 19. Jahrhundert sieht und das nicht nur als Übergang wahrnimmt.
Auf nach Dresden
Wenn der Historikertag schon mal in meiner Geburtstadt ist, muss ich natürlich hin. Und eine Woche Urlaub gönne ich mir auch noch. Die nächsten zwei Wochen wird es alson ruhig hier, da ich keine regelmäßige Internet-verbindung habe.
Nebenwirkungen der Geschichte
Die Beschäftigung mit Gelehrten, was in meinem Zeitraum ja auch – und sogar besonders – Literaten einschließt, kann durchaus den Geschmack prägen. So werde ich ziemlich sicher keine größere Begeisterung für die Literatur der Romantiker entwickeln, durch deren umständliche Briefe ich mich zur Zeit quäle.
Auch mein Respekt vor den Grimm Brüdern – besonders Jacob Grimm – ist deutlich gesunken. Um es mal ganz unwissenschaftlich zu sagen – 1814/1815 war der später berühmte Gelehrte ein Weichkeks! Der sich beschwert, wenn er 10min durch Wind und Wetter zu Fuß gehen muss, wenn er auf einem Schiff keine weiche Matratze bekommt und drei Tage auf einer Holzbank schlafen muss oder wenn die Nachbarn zu laut und das Essen zu schlecht ist.
Einblick in meinen Rechner
Als Geschichtsstudentin habe ich im Leben außerhalb des Internets (im sog. Real Life – RL) vor allem mit Geisteswissenschaftlern – oft ebenfalls Historiker – zu tun, die mich mit großen Augen anschauen, wenn ich etwas von Blog, Wiki oder RSS-Feeds fasele. Dieser Eintrag ist genau für diejenigen! Und für alle anderen, die wissen wollen, was ich mir im letzten Jahr (also seit Beginn meiner intensiveren Beschäftigung mit dem web 2.0) erarbeitet habe und welche, der vielen Angebote für Wissensarbeiter ich nutze. Weiterlesen
Layout
Wie sicherlich schon bemerkt, spiele ich gern mit der Option des Wechseln von Themes. Solange ich auf die versprochene Grafik eines Freundes warte, wird der Leser hier wohl öfter mal die Auswahl, die wordpress mir bietet, bewundern können.
Und da ich gestern mit dem Kauf meiner ersten Lebkuchen seit letztem Winter den Herbst habe beginnen lassen, ich heute im dicken Rollkragenpullover und mit meinen Winterstiefeln unterwegs bin und mein Tee-Konsum in letzter Zeit den Eis-Konsum deutlich übersteigt, habe ich auch hier meine Lieblingsjahreszeit eingeläutet.
Quelle: http://www.peanuts.com/comics/peanuts/index.html