Diskussionskultur

Aktuell fällt es mir besonders auf: oft gehen Naturwissenschaftler gegen Geisteswissenschaftler aggressiv vor bzw. zeigen ihr Unverständnis für die Geisteswissenschaften. Gerne wird auch mal der Anspruch auf Wissenschaftlichkeit abgesprochen und in der Argumentation zeigt sich dann die tiefe Unkenntnis über das, was Geisteswissenschaften eigentlich sind und wie sie sich wissenschaftlich auszeichnen.
Gibt es grade Kürzungen der naturwissenschaftlichen Forschungsgelder oder ist es grade nur meine Wahrnehmung?

Aufatmen!

Soeben habe ich erfolgreich meine erste Lehrveranstaltung auf der „anderen Seite“ absolviert. Ein ganzes Semester habe ich mit größtenteils „Erstis“ Quellen zur Glorious Revolution übersetzt und soeben konnte ich die letzten Verwaltungssachen, die ja irgendwie auch immer dazu gehören, beenden und mich etwas zurücklehnen.
Geblieben ist für mich dabei auf alle Fälle, dass Lehre sehr viel Spass machen kann und auch für die Forschung wichtig ist. Ich weiß jetzt inzwischen besser, was ich von Jakob II. halte.

Bloggen als Gegenstand der Forschung

Eine Woche ist nun seit dem Workshop in Basel „Geschichtswissenschaften und Web 2.0“ vergangen, der mich sowohl in der Vorbereitung als auch danach anregt, weiterzudenken und weiterzuforschen. Speziell zum Bloggen wurde in der Nachmittagssektion gefragt, warum man mit dem Bloggen angefangen hat und noch nicht wieder aufgehört.
Weitere Fragen, die sich mir stellen, betreffen die spezifische Gattung der „Wissenschaftsblogs“: was kennzeichnet einen Blog als einen solchen? Welche Regeln gelten dort, die bei anderen Blogs so nicht gelten? Welche Rolle spielen diese Blogs in der „traditionellen“ Wissenschaft?  – Ich bin mir sicher, dass weitere Fragen noch entstehen werden und die Reflexion über das Bloggen und Sinn und Unsinn von web 2.0 bei mir grade erst begonnen hat. Daher habe ich hier eine neue Seite eingerichtet, die nach und nach (meine langsame Posting-Frequenz soll als Vorwarnung dienen) sowohl mit Reflexionen über die Nutzung des Web 2.0 als auch mit Hinweisen auf entsprechende Angebote und interessante Texte befüllt werden soll. Weiterlesen

Zwischenton

Es gibt nicht viel, was mich auf die Palme bringt; die Online-Reservierung von Bahntickets schafft es aber mit hundertprozentiger Treffsicherheit.  Ich würde ja gern beim Sevice anrufen, der aber leider um diese Uhrzeit (22Uhr) nicht mehr zu erreichen ist – meinen zahlreichen Erfahrungen nach aber sehr gut ist  (wenn ich ihn dann mal erreiche).

Geschichte und Öffentlichkeit?

Vor kurzem hörte ich einen Vortrag zu dem Verhältnis von Historischer Anthropologie und Kulturgeschichte, in dem u.a. versucht wurde, den Boom von populärer Geschichte (in Büchern, Filmen, Computerspielen, Stadtfesten, Reenactment, Reality Shows etc.), Aussagen von Naturwissenschaftlern, sie könnten jetzt Beweise für historische Fragen erbringen und damit Geschichte machen (z.B. das eine bestimmte Gruppe genetisch eng mit einer weit entfernten Gruppe verbunden ist, was auf Verwandtschaft bzw. Migrationsprozesse schließen lässt) und die Geschichtswissenschaft zusammenzubringen.

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Vorteile flexibler Arbeitsumstände

Nachdem ich nicht nur flexible Arbeitszeiten habe, sondern auch üblicherweise arbeiten kann, wo ich will (die Ergebnisse schicke ich auch dann per Email, wenn mein Chef drei Räume entfernt sitzt), konnte ich heute einen Teil meiner Arbeit im Schwimmbad erledigen… Manchmal sind die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft gar nicht so schlecht, wie man meinen könnte 😉

Raus aus der Anonymität

Bis heute wurde dieser Blog anonym geführt, doch damit ist es nun vorbei. Es wurde Zeit, mich endlich mal vorzustellen.

Ändern wird sich jedoch dadurch wenig. Entscheidender sind die Änderungen an anderer Stelle in meinem Leben: der Abschluss meines Studiums und der Beginn der Promotionsphase. Verbunden mit dem Promotionsbeginn und dem Gefühl, ich kann mich jetzt zu Recht Wissenschaftler nennen, ist auch die Frage, wie man sich so als Wissensarbeiter ohne einen großen äußeren Druck arrangiert.
Ich habe keinen Abgabetermin für meine Dissertation, meine Stelle als Projektmitarbeiterin ist nicht an Anwesenheit gekoppelt (wenn ich will, kann ich nachts arbeiten und werde es jenseits der 30°C Grenze wohl auch tun) und auch andere Aufgaben, die auf mich noch warten könnten, sind eher auf freiwilliger Basis. Insofern werden ich meine Promotionsphase auch damit verbringen, mich an diese Arbeits- und Lebensweise zu gewöhnen und meinen inneren Schweinehund zu trainieren, ab und zu auch mal auf mich zu hören 🙂
Der Blog soll mich weiterhin begleiten, es macht Spass hier zu schreiben und auch wenn die Regelmäßigkeit, mit der ich dazu komme, in letzter Zeit noch stärker zu wünschen übrig lässt als üblich, hoffe ich, Euch ab und zu Interessantes oder Anregendes erzählen zu können.

Eine wahre Herausforderung

… ist das Entspannen nach der Prüfung. Eigentlich ist jetzt, nach Abschluß meines Studiums und bevor ich wirklich in die Promotion starte, nicht nur die perfekte Zeit, mal zu entspannen – es ist eigentlich auch bitter nötig.

Auch meine neue halbe Stelle an der Uni sollte mich den Rest der Zeit nicht davon abhalten, aber irgendwie sitze ich trotzdem wie immer in der Bibliothek; ignoriere das schöne Wetter und kann irgendwie das Gefühl nicht abschütteln, arbeiten zu müssen, keine Luft holen zu können. Offensichtlich sollte ich nun mal anfangen, meine Entspannung zu planen 😉 Vielleicht jeden Tag 100 Seiten Pflicht-Belletristik lesen ;

Wichtiges Anliegen

Ein für mich wichtiges Anliegen ist die Kommunikation zwischen Wissenschaft und interessierten Laien, die allzu häufig an der Sprache scheitert.  Statt hier selbst viele Worte darüber zu verlieren, möchte ich auf einen Artikel bei homo sociologicus verweisen.

Auch ich werde mir in nächster Zeit einige Gedanken zum Blog machen, u.a. meine Anonymität endlich ablegen, und mich wieder verstärkt der Wiedergabe von historischen Inhalten widmen.  Und hiermit fordere ich meine Leser zur Beschwerde auf,  sollte ich ebenfalls – jetzt oder später – unverständlich werden!

Überarbeiten II

Wie versprochen ein Artikel über meine Erfahrungen mit dem Prozess des Überarbeitens:

Für mich gliedert sich die Überarbeitung in vier Schritte: während der Arbeit überarbeite ich stetig bereits Geschriebenes; nach etwa 3/4 der Zeit und dem vollständigen ersten Text (erste Rohfassung) überarbeite ich das erstemal ganz und blick von der Arbeit auch mal auf den Gesamtkontext – auch ein guter Moment für Korrekturleser; als drittes folgt kurz vor Abgabe eine Gesamtüberarbeitung hinsichtlich Sprache, Orthographie, fehlender Inhalt (z.B. Belege) und Argumentation und ganz zum Schluß der kritischste Teil: Formation. Weiterlesen

Einblick in meinen Rechner

Als Geschichtsstudentin habe ich im Leben außerhalb des Internets (im sog. Real Life – RL) vor allem mit Geisteswissenschaftlern – oft ebenfalls Historiker – zu tun, die mich mit großen Augen anschauen, wenn ich etwas von Blog, Wiki oder RSS-Feeds fasele. Dieser Eintrag ist genau für diejenigen! Und für alle anderen, die wissen wollen, was ich mir im letzten Jahr (also seit Beginn meiner intensiveren Beschäftigung mit dem web 2.0) erarbeitet habe und welche, der vielen Angebote für Wissensarbeiter ich nutze. Weiterlesen

Layout

Wie sicherlich schon bemerkt, spiele ich gern mit der Option des Wechseln von Themes. Solange ich auf die versprochene Grafik eines Freundes warte, wird der Leser hier wohl öfter mal die Auswahl, die wordpress mir bietet, bewundern können.
Und da ich gestern mit dem Kauf meiner ersten Lebkuchen seit letztem Winter den Herbst habe beginnen lassen, ich heute im dicken Rollkragenpullover und mit meinen Winterstiefeln unterwegs bin und mein Tee-Konsum in letzter Zeit den Eis-Konsum deutlich übersteigt, habe ich auch hier meine Lieblingsjahreszeit eingeläutet.

Quelle: http://www.peanuts.com/comics/peanuts/index.html

Aller Anfang ist schwer

trifft zumindest jedesmal auf Neue auf meine Arbeit zu. Dabei leide ich weder unter Schreibblockaden, noch darunter, nicht sinnvoll planen zu können. Keine Ahnung, was es ist, was mich immer vom ersten Eintauchen in eine Arbeit abhält und mich wertvolle Zeit kostet.

Vielleicht, weil ich am Anfang immer erst Kontext lese, was nicht so spannend ist, aber notwendig? Zudem ergibt sich meine Arbeitsweise bei jeder Arbeit neu und ich bin noch in der Experimentierphase, wie die Arbeit geschrieben werden will? – Bei der Magisterarbeit habe ich etwas Angst, zu weit vom Weg abzukommen, da mich das Thema und eine Menge drumherum brennend interessieren, auch wenn ich genau weiß, dass das alles gar nicht in die Magisterarbeit herein kann.

Wie geht Ihr mit dem Anfang eines Projekts um? Stürzt Ihr Euch voller Begeisterung und Forscherdrang hinein und kürzt dann am Ende? Verzichtet Ihr auf Kontext-Wissen und geht sofort zum Kern? Oder leidet Ihr auch unter „Forschungs-Blockaden“?

Besser spät als nie…

Rechtzeitig zum Ende meines Studiums setze ich mich mit verschiedenen Hilfsmitteln, die das wissenschaftliche Arbeiten erleichtern sollen bzw. es von den zeit- und nervraubenden „Drum-Herum-Kram“ (um 10Uhr morgens ist mein Wortschatz noch sehr begrenzt) befreien soll, auseinander. Meine Literaturverwaltungssoftware habe ich inzwischen (Citavi), jetzt suche ich nach ToDo-Software. Diese sollte auch webbasiert sein, da ich oft an unterschiedlichen Rechnern arbeite. Noch ganz habe ich mich nicht entschieden, aber möglicherweise ist das Thema auch für Euch interessant; daher eine kurze, kommentierte Linksammlung. Weiterlesen

Schreibübungen

Die letzten paar Tage habe ich mich erneut – oder noch immer – hauptsächlich mit organisatorischen Fragen und Problemen beschäftigt bzw. allgemeine Vorarbeiten für die Magisterarbeit geleistet. Dabei habe ich auch mit großem Gewinn einen Kurs zum wissenschaftlichen Schreiben der Abschlussarbeit (allein der Kursname passte bei mir, zu dem Termin, haargenau) an meiner Uni besucht. Dabei sind einige Schreibübungen entstanden, die ich euch Lesern nicht vorenthalten will. Sie führen kurz in mein Thema ein und zeigen einige der Proleme auf, ohne dass man zuviel Vorkenntnisse besitzen muss. Ich schreibe die Texte einfach ohne Überarbeitung ab, wobei man dann auch prima einen Unterschied zum normalen Stil erkennen kann 🙂 Weiterlesen