So langsam wächst mein Verdacht, dass die vielbeschworene Theoriefeindlichkeit der Geschichtswissenschaft (nehmen wir mal die Sozialgeschichte aus, die ja auch teils ihre eigenen Quellen erstellt) nicht nur an der Theoriefeindlichkeit der Historiker liegt, sondern an einer gewissen Resistenz des Stoffes gegenüber den Herangehensweisen anderer Wissenschaften. (Wie man auch an meinem Sprachstil merkt,) ich versuche mich grade ein bisschen an Netzwerkanalyse – doch trotz des Willens eine Art Theorie (vielleicht besser eine theorielastige Methode) anzuwenden, steht mir einiges im Weg. Weiterlesen
Gefühlsachterbahn
Im Gegensatz zu allgemeinen Vorstellungen ist Wissenschaft alles andere als langweilig oder gar gefühllos. Der Inhalt der wissenschaftlichen Arbeit sollte rational sein, die Entstehung einer solchen Arbeit lässt sich mE mit einer Geburt oder einer neuen Liebe vergleichen. Weiterlesen
Lücken in der Ausbildung
Irgendwann während des Hauptstudiums regte sich der Verdacht, dass wir im Studium nicht alles lernen, was wir für den erfolgreichen Abschluss des Studiums brauchen – geschweige denn, dass wir auf die wissenschaftliche Arbeit vorbereitet werden. Damit meine ich gar nicht das Fachliche, sondern alles drumherum. Weiterlesen
David gegen Goliath
Im Kampf gegen meinen Goliath „Magisterarbeit“ hat heute der größere gewonnen, nicht der gewitztere. Ich vermute mal, das Gefühl, dass die vor einem liegende Arbeit immer größer wird, sich immer neue Probleme auftun, man noch mehr lesen muss und eine vernünftige Darstellung der eigenen Arbeit immer unwahrscheinlicher scheint, kennt jeder, der schon mal einen umfangreichen Text in einer bestimmten Zeit zu Papier bringen musste? Weiterlesen
Lebenszeichen aus der Bibliothek
Mit Erschrecken musste ich heute feststellen, dass ich seit gut einem Monat nichts mehr im Blog geschrieben habe. Leider kann ich dafür keinen Urlaub als Entschuldigung anführen – wäre aber auch mal schön – sondern eher das völlige Abtauchen in die Magisterarbeit. Weiterlesen
Gelehrtenrepublik
Und noch ein unklares Wort aus dem Bereich meiner Magisterarbeit: „Gelehrtenrepublik“. Was ist das eigentlich? In der Geschichtsschreibung der Frühen Neuzeit ähnelt es häufig dem heutigen Schlagwort der „Wissensgesellschaft“, von der auch keiner so recht weiß, wer und was damit bezeichnet wird bzw. welche Realität damit bezeichnet wird oder ob es nicht doch auch etwas Ideelles hat. (Zum Glück) sind das Fragen für die Soziologen; ich empfinde es als schwierig genug, mich mit der Gelehrtenrepublik auseinanderzusetzen, die seit ca. 150-200 Jahren beendet ist und aus der Distanz betrachtet werden kann. Möchte nicht mitten in der Sache stecken, die ich versuche zu benennen (muss ich als Historiker zum Glück auch nicht 🙂 )
Doch nun zum Thema: Weiterlesen
Schlumpfige Wissenschaft
So macht es doch Spass, Wirtschaft erklärt zu bekommen: Was passiert mit der freien Ressource „Schlumpf“ und welche Rechte hat Gargamel, Schlümpfe zu Gold verarbeiten zu wollen?
Was sind eigentlich Gelehrte?
Eines der umstrittesten Probleme bei meiner Magisterarbeit steckt direkt im Titel: „Gelehrte auf dem Wiener Kongress“. Leider gibt es keine eindeutige Definition von Gelehrten, was u.a. auch in der Geschichte, der mit diesem Begriff bezeichneten Personen, liegt. Um dem mal etwas näher zu kommen, habe ich mich in der Enzyklopädie der Neuzeit umgeschaut, ergänzt um mein eigenes Wissen aus mehreren Semestern Beschäftigung rund um dieses Thema herum: Weiterlesen
„Vorteile“ von geheimen Überwachungen
Aus dem Abstand von 200 Jahren kann ich sagen, dass ich heute sehr dankbar für die Protokolle der überaus fleissigen Wiener Geheimpolizei bin. Zugegebenermassen war es für die bespitzelten Souveräne, Diplomaten und andere Kongressteilnehmer weniger lustig, vor allem auch, wenn ihre Korrespondenz abgefangen wurde.
Die Akten, die in Auswahl bei August Fournier „Die Geheimpolizei auf dem Wiener Kongress“ abgedruckt sind, lesen sich wie ein etwas altmodischer Agentenroman; oder wie ein sehr altmodisches Klatsch- und Tratschblatt.
Aller Anfang ist schwer
trifft zumindest jedesmal auf Neue auf meine Arbeit zu. Dabei leide ich weder unter Schreibblockaden, noch darunter, nicht sinnvoll planen zu können. Keine Ahnung, was es ist, was mich immer vom ersten Eintauchen in eine Arbeit abhält und mich wertvolle Zeit kostet.
Vielleicht, weil ich am Anfang immer erst Kontext lese, was nicht so spannend ist, aber notwendig? Zudem ergibt sich meine Arbeitsweise bei jeder Arbeit neu und ich bin noch in der Experimentierphase, wie die Arbeit geschrieben werden will? – Bei der Magisterarbeit habe ich etwas Angst, zu weit vom Weg abzukommen, da mich das Thema und eine Menge drumherum brennend interessieren, auch wenn ich genau weiß, dass das alles gar nicht in die Magisterarbeit herein kann.
Wie geht Ihr mit dem Anfang eines Projekts um? Stürzt Ihr Euch voller Begeisterung und Forscherdrang hinein und kürzt dann am Ende? Verzichtet Ihr auf Kontext-Wissen und geht sofort zum Kern? Oder leidet Ihr auch unter „Forschungs-Blockaden“?
Scholarz.net
Seit einiger Zeit benutze und teste ich nun scholarz.net, und hier nun mein Eindruck: Mit jeglichen Unterstützungen der Wissenschaftskommunikation rennt man bei mir offene Türen ein, insofern passt das Konzept einer speziellen Wissenschafts-Community hervorragend in mein Ideal von Wissenschaft. Neben dem Social Network bringt Scholarz.net Arbeitserleichterung durch Social Knowledge – eine Art Wiki – und Knowledge Management. Mit diesen drei Säulen lässt sich eine Menge anfangen. Weiterlesen
„Die Ursprünge der modernen Welt“
Vor einigen Monaten ist mir das Buch von Robert Marks über die Ursprünge der modernen Welt in die Hände gefallen, wie ich bereits hier berichtete. Nun endlich – nach langer Unterbrechung – habe ich das Buch ganz gelesen und kann davon berichten: Weiterlesen
Besser spät als nie…
Rechtzeitig zum Ende meines Studiums setze ich mich mit verschiedenen Hilfsmitteln, die das wissenschaftliche Arbeiten erleichtern sollen bzw. es von den zeit- und nervraubenden „Drum-Herum-Kram“ (um 10Uhr morgens ist mein Wortschatz noch sehr begrenzt) befreien soll, auseinander. Meine Literaturverwaltungssoftware habe ich inzwischen (Citavi), jetzt suche ich nach ToDo-Software. Diese sollte auch webbasiert sein, da ich oft an unterschiedlichen Rechnern arbeite. Noch ganz habe ich mich nicht entschieden, aber möglicherweise ist das Thema auch für Euch interessant; daher eine kurze, kommentierte Linksammlung. Weiterlesen
Blitzexposé
In etwa einer halben Stunde kann so ein Blitzexposé geschrieben werden und so eine Grundlage zur Diskussion des Projektes mit anderen bieten. Vor allem geht es dabei um die Realisierung einer Arbeit, weniger um inhaltliche Fragen. (Die Idee stammt aus dem Buch von Frank, Andrea u.a.: Schlüsselkompetenzen: Schreiben in Studium und Beruf. Stuttgart 2007)
Bei dieser Übung habe ich mir zum ersten Mal die Frage gestellt, warum sich ein Nicht-Historiker für mein Thema interessieren sollte und was an meinem Thema wichtig für die heutige Gesellschaft (welcher Art auch immer) ist. Doch dazu in einem späteren Kapitel. Hier zunächst – wieder in der Rohfassung – mein Blitzexposé. Weiterlesen
Schreibübungen
Die letzten paar Tage habe ich mich erneut – oder noch immer – hauptsächlich mit organisatorischen Fragen und Problemen beschäftigt bzw. allgemeine Vorarbeiten für die Magisterarbeit geleistet. Dabei habe ich auch mit großem Gewinn einen Kurs zum wissenschaftlichen Schreiben der Abschlussarbeit (allein der Kursname passte bei mir, zu dem Termin, haargenau) an meiner Uni besucht. Dabei sind einige Schreibübungen entstanden, die ich euch Lesern nicht vorenthalten will. Sie führen kurz in mein Thema ein und zeigen einige der Proleme auf, ohne dass man zuviel Vorkenntnisse besitzen muss. Ich schreibe die Texte einfach ohne Überarbeitung ab, wobei man dann auch prima einen Unterschied zum normalen Stil erkennen kann 🙂 Weiterlesen
Aktualität der Geschichte
Grade habe ich einen Artikel in der Wissenswerkstatt gelesen, der zeigt, wie aktuell ich mit meinen Fragen an die Vergangenheit bin – etwas, was Historikern nun nicht ständig passiert 🙂
„Denn schließlich ist die Tatsache, daß sich über wissenschaftliche Blogs hilfreiche Kontakte ergeben und daraus sogar handfeste Projekte erwachsen, nicht so leicht von der Hand zu weisen. Blogs sind geeignete Vehikel, um Verbindungen zwischen Wissenschaftlern (und das über Disziplingrenzen hinweg) zu erzeugen – wenn das kein Argument ist, dann weiß ich auch nicht weiter.“ (Wissenswerkstatt)
Ersetzt man in dem Artikel die Blogs durch politische Großereignisse, sind wir bei der Situation des Wiener Kongresses, die mich interessiert. Weiterlesen
Problem gelöst? – Weitere Gedanken zu historischen Problemen
Nachdem das Problem noch ein bisschen im Kopf herumgewandert ist, würde ich in gewisser Weise ChaosPhoenix zustimmen: ja, auch Historiker lösen Probleme; aber ihre Hauptarbeit würde ich doch eher als analysieren, beschreiben und Bedeutung geben beschreiben. Dabei treten dann manchmal Probleme auf – vor allem bei der Quellenkritik oder bei konkreten Sachfragen -, aber meist geht es eher nicht so klar hierarchisch/ argumentativ/ strikt logisch aufeinander aufbauend zu, wie das die Ratgeber-Bücher sich idealerweise vorstellen. Die Quellen können eben über mehr als eine historische Wahrheit Auskunft geben und es gibt nicht unbedingt ein „wahr“ oder „unwahr“ in der Geschichte, sieht man von dem kleinsten Baustein – der Echtheit einer Quelle – ab.
Freudentanz
Ich habe grade meinen ersten Hinweis auf umfangreiche gelehrte Aktivität auf dem Wiener Kongress gefunden! Jakob Grimm und Clemens Brentano haben einen literarischen Zirkel gegründet – hoffentlich haben sie darüber auch viel in Briefen oder sonstwo geschrieben, damit ich einen Einblick in die besprochenen Themen bekommen kann.
Mir fällt grad ein kleiner Stein vom Herzen, da ich befürchtet habe, einfach viel zu wenig zu finden um die Seiten der Magisterarbeit sinnvoll zu füllen. Ich weiß zwar, dass es Begegnungen zwischen Gelehrten gab, da diese aber grade eben nicht schriftlich stattfanden, ist es sehr ungewiss, was sich darüber in Quellen niedergeschlagen hat. – Offensichtlich genug, dass es Eingang in eine Bildungsgeschichte gefunden hat 🙂
Probleme lösen durch Geschichte?
Wiedereinmal bin ich über die Stelle in einer Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten gestolpert, die rät, das Kernproblem ausfindig zu machen und wie man den eigenen Lösungsweg am besten argumentativ vertritt. Auch wenn das manchmal auch in der Geschichtswissenschaft vorkommt, halte ich die meisten historischen Themen nicht für etwas, was heute Probleme aufwirft, die gelöst werden müssen. Vielleicht verstehe ich „Probleme“ und „lösen“ auch zu eng bezogen auf eine Handlungsmöglichkeit? Meist interessiert mich an vergangene Ereignissen einfach, wie es gewesen ist. Ganz naiv! Weiterlesen
Wo ist Herakles…
… wenn man ihn braucht? Ich hätte da eine Aufgabe für ihn, vergleichbar mit dem Ausmisten der Ställe des Augias. Müsste allerdings ohne Fluss gelöst werden, da Wasser für den ganzen Papierkram, der auf seine Organisation wartet, eher schädlich ist. Weiterlesen